Edition – drei Briefgruppen

Brief EK71 – 1.12.1886
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EK71 1.12.1886
Zürich 1. Dez[ember] 1886
[Vermutlich an Hedwig Kappeler]

Es hat mich gefreut, daß wir einmal wieder recht viel mit einander reden konnten u. ein recht gründliches Verständnis zwischen uns war.

Nun bin ich gern in meiner Stube, seit alles in Ordnung ist u. schaue von Zeit zu Zeit mein schönes Stadthaus an, das in kurzer Zeit bald ganz vom Erdboden weggefegt sein wird.1054Das Stadthaus, in welchem sich die Amtswohnung des Stadtschreibers Johann Bernhard Spyri befand, stand am ehemaligen Kratzplatz, wo heute die Börsenstrasse in den Stadthausquai einmündet. Es wurde im Zuge der Umgestaltung des Quartiers 1886 abgerissen; Walter Baumann et al., Zürich zurückgeblättert, 175-176.schliessen

Eben habe ich den Weihnachtsbaum für Friedheim1055Das 1847 auf Initiative des Zürcher Staatsanwalts Johann David Rahn (1811-1853) als "Rettungsanstalt" für heimatlose Kinder gegründete Friedheim in Bubikon, für welches sich bereits Johanna Spyris Mutter Meta Heusser-Schweizer engagiert hatte. Johanna Spyri wirkte jahrelang an der Spitze des "Damencomités", welches sich um die Aussteuer der austretenden Zöglinge kümmerte, Kinderkleider nähte oder strickte und Bazare zu Gunsten des Friedheims veranstaltete. Die Anstalt existiert bis heute als Sonderschulheim Friedheim; [Diethelm Hofmeister], Die zürcherische Rettungsanstalt Friedheim bei Bubikon; Hundert Jahre Friedheim; Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, 257f.; www.friedheim.ch, 25.1.2011. - Zu Johanna Spyris Aktivitäten für das Friedheim vgl. JS25, JS35, JS50, Von Vincke-Briefe Nr. 15 in: Regine Schindler, Johanna Spyri. Neue Entdeckungen und unbekannte Brefe, sowie Johanna Spyri an Karl Ulrich, 28. Mai 1888, MI 14.schliessen zusammengekauft, das nimmt auch Zeit.