Brief Nr. EK36 – 2.12.1879
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EK36 2.12.1879
Zürich 2. Dezember 1879
[An Hedwig Kappeler]

Meinen Gypspanzer941Vgl. dazu EK35 und JS10.schliessen habe ich immer noch um den Arm, gerade 5 Wochen, ganz genug. Mein Leben verfließt immer in demselben Lauf. Heute wollten sie mich in die Vorsteherschaft der Schulen wählen,942Die Quellenlage ist widersprüchlich: Johanna Spyri soll bereits 1875 in der Aufsichtskommission der Höheren Töchterschule mitgewirkt haben; Salomon Stadler, Rückblick auf die Geschichte der höheren Töchterschule, 46. - Im Protokoll der Aufsichtskommission taucht ihr Name jedoch bei der ersten Wahl des sogenannten "Frauencomités" nicht auf; Protokoll der Aufsichtssektion der Höheren Töchterschule 1875-1892, 2. Sitzung, 7. April 1875, 4./13. - Die vorliegende Briefstelle lässt darauf schliessen, dass Johanna Spyri erst ab 1880 Mitglied der Aufsichtskommission war (s. EK37).schliessen aber jetzt mag ich nicht, da Du bei mir warst u. ich so viel mit der Schule zu tun hatte, hätte ich es angenommen, jetzt gehe ich eben viel seltener hin.943Hedwig besuchte von Mai 1876 bis Frühjahr 1878 die Höhere Töchterschule in Zürich und wohnte in dieser Zeit als Pflegetochter bei der Familie Spyri. Johanna Spyri besuchte während dieser Zeit zusammen mit Hedwig einzelne Fächer wie Kunstgeschichte und Latein; Jahresberichte der Höheren Töchterschule 1875-1880.schliessen Seit October ist auch unser Latein Kurs zu Ende. Die Vorlesungen der höheren Töchterschule944Seit 1876 veranstaltete die Höhere Töchterschule jeden Winter verschiedene Vorlesungsreihen für ein breiteres weibliches Publikum. Der Erlös ging an die städtische Schulkasse oder wurde in den Aufbau von Bibliothek und Sammlung investiert; Salomon Stadler, Rückblick auf die Geschichte der höheren Töchterschule, 24; Ferdinand Zehender, Geschichtliche Darstellung des öffentlichen Unterrichtes, 53; Programme der Höheren Töchterschule.schliessen haben wieder begonnen, gehört habe ich noch keine: Auf zwei freue ich mich noch außerordentlich, nämlich unser nette Professor Schweizer945Johann Heinrich Schweizer-Sidler (1815-1894), seit 1849 ao., ab 1864 o. Professor der Sprachwissenschaft an der Zürcher Hochschule und Mitleiter des Philologischen Seminars, seit 1875 Lehrer für Latein an der Höheren Töchterschule in Zürich; ADB LIV, 282-285; Salomon Stadler, Rückblick auf die Geschichte der höheren Töchterschule, 42.schliessen wird zwei Vorlesungen halten über vergleichende Sprachkunde.



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