Edition – drei Briefgruppen
Eben habe ich den ganzen Saal ausgeräumt, denn morgen soll große Gesellschaft sein u. dabei getanzt werden. Die ganze Pension H wird kommen u. Frau V946Personennamen liess Ernst Kappeler in seiner Abschrift im Hinblick auf eine mögliche Publikation der Briefe gerne weg oder reduzierte sie auf ihre Initialen, die in den meisten Fällen unentschlüsselt bleiben müssen.schliessen mit ihren jungen Herrn, dann noch ein Freund von Bernhard.947Diethelm Bernhard Spyri (1855-1884), einziger Sohn von Johann Bernhard Spyri und Johanna Spyri-Heusser. Studium der Rechte in Zürich, Leipzig (1875/76) und Göttingen (1877/78), während kurzer Zeit Tätigkeit als Sekretär der kaufmännischen Gesellschaft Zürich. Studium und Arbeit werden immer wieder durch Krankheit und Kuraufenthalte unterbrochen. Bernhard stirbt knapp 29jährig an Tuberkulose.schliessen Es wird eine große Tanzerei geben. Meine Pflichten als Schulvorsteherin948Die Quellenlage ist widersprüchlich: Johanna Spyri soll bereits 1875 in der Aufsichtskommission der Höheren Töchterschule mitgewirkt haben; Salomon Stadler, Rückblick auf die Geschichte der höheren Töchterschule, 46. - Im Protokoll der Aufsichtskommission taucht ihr Name jedoch bei der ersten Wahl des sogenannten "Frauencomités" nicht auf; Protokoll der Aufsichtssektion der Höheren Töchterschule 1875-1892, 2. Sitzung, 7. April 1875, 4./13. - Die vorliegende Briefstelle lässt darauf schliessen, dass Johanna Spyri erst ab 1880 Mitglied der Aufsichtskommission war (vgl. EK36).schliessen erfülle ich gewissenhaft, ich bin recht oft oben, besonders besuche ich die Stunden von Schweizer949Johann Heinrich Schweizer-Sidler (1815-1894), seit 1849 ao., ab 1864 o. Professor der Sprachwissenschaft an der Zürcher Hochschule und Mitleiter des Philologischen Seminars, seit 1875 Lehrer für Latein an der Höheren Töchterschule in Zürich; ADB LIV, 282-285; Salomon Stadler, Rückblick auf die Geschichte der höheren Töchterschule, 42.schliessen u. die der Heim950Sophie Heim (1847-1931), erste weibliche Lehrkraft an der Höheren Töchterschule. Sie unterrichtete Italienisch und galt als "pädagogische Pionierin". Sie hatte in Italien studiert und war eine hervorragende Italien-Kennerin. Ihre Italien-Begeisterung verband sie mit Johanna Spyri. Sophie Heim publizierte mehrere Lehrbücher, die viele Auflagen erlebten, das wichtigste war ihr "Elementarbuch der italienischen Grammatik". Aus gesundheitlichen Gründen trat sie als Lehrerin um die Jahrhundertwende zurück; Einer pädagogischen Pionierin, in: Schweizer Frauenblatt, 4. September 1931. - Schwester von Prof. Albert Heim, Schwägerin von Dr. Marie Heim-Vögtlin. Ihre Mutter war Sophie Heim-Fries, eine Schwester von Anna (Netti) Fries; vgl. Stammbaum Wirz, Fries, Heim, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage. Der Grossvater, Landschreiber Fries, war 1826 von Dr. Heusser auf dem Hirzel geheilt worden; vgl. Meta Heusser-Schweizer, Hauschronik, 94f. Wohnhaft Zeltweg 16, später Klosbachstr. 119.schliessen fleißig. Die Vorlesungen des Winters951Seit 1876 veranstaltete die Höhere Töchterschule jeden Winter verschiedene Vorlesungsreihen für ein breiteres weibliches Publikum. Der Erlös ging an die städtische Schulkasse oder wurde in den Aufbau von Bibliothek und Sammlung investiert; Salomon Stadler, Rückblick auf dieGeschichte der höheren Töchterschule, 24; Ferdinand Zehender, Geschichtliche Darstellung des öffentlichen Unterrichtes, 53; Programme der Höheren Töchterschule.schliessen waren gar langweilig, nur die von Schweizer über vergleichende Sprachforschung recht gut u. interessant.