Edition – drei Briefgruppen

Brief EK53 – 29.11.1882
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EK53 29.11.1882
Zürich 29. November 1882
[An Hedwig Kappeler]

Es war so furchtbar schnell mit dem Entschluß für Bernhard1011Diethelm Bernhard Spyri (1855-1884), einziger Sohn von Johann Bernhard Spyri und Johanna Spyri-Heusser. Studium der Rechte in Zürich, Leipzig (1875/76) und Göttingen (1877/78), während kurzer Zeit Tätigkeit als Sekretär der kaufmännischen Gesellschaft Zürich. Studium und Arbeit werden immer wieder durch Krankheit und Kuraufenthalte unterbrochen. Bernhard stirbt knapp 29jährig an Tuberkulose.schliessen gekommen; so war ich wie zerschlagen ein paar Tage lang. Nun will ich weiter von Bernhard berichten. Nachdem ihm ein junger Doctor gesagt hatte, daß er in Samaden alles gut für den Winter eingerichtet finden werde, fand Bernhard im Gegenteil gar nichts davon. Alle Gänge eisig kalt, auch keinen Menschen im Hotel, absolut keine beginnende Winterstation. Sogar ein Arzt riet ihm Davos an. Da ist er denn aufgebrochen u. sofort über den Flüelapaß nach Davos gereist. Nun sitzt er wieder im alten Hotel, im Schweizerhof, da ist er nun gern u. gut aufgehoben.