Edition – drei Briefgruppen
Denk Dir unsre Ueberraschung von gestern früh, da wir auf einmal einen Brief von Bernhard967Diethelm Bernhard Spyri (1855-1884), einziger Sohn von Johann Bernhard Spyri und Johanna Spyri-Heusser. Studium der Rechte in Zürich, Leipzig (1875/76) und Göttingen (1877/78), während kurzer Zeit Tätigkeit als Sekretär der kaufmännischen Gesellschaft Zürich. Studium und Arbeit werden immer wieder durch Krankheit und Kuraufenthalte unterbrochen. Bernhard stirbt knapp 29jährig an Tuberkulose.schliessen erhalten, mitten auf der Nordsee geschrieben.968Diethelm Bernhard Spyri wurde aus gesundheitlichen Gründen eine Seereise empfohlen, die er im Sommer 1881 antrat. Sie führte ihn zu seinem Onkel Christian Heusser nach Südamerika (s. EK40, EK41, EK44, EK46, EK48).schliessen Sein Kapitän hatte ihm gesagt, daß dort gegen Schottland hin öfter Schifferbarken angetroffen werden u. wenn man einem der Menschen eine Flasche Cognac schenke, so nehme er ihm einen Brief ans Land. Gesagt - getan. Bernhard wußte ja, wie ein Brief uns freuen würde. Er ist ganz fidel u. sagt, es sei ein herrlicher Anfang in dem schönen Sonnenschein u. einer prächtigen Brise. Es werden ja auch andere Tage kommen, aber ich bin so froh, daß es so gut anfängt. Bernhard ist auch voller Mut u. Hoffnung für seine Gesundheit.
Eben erhalte ich eine Nummer des Hausfreundes, wo wieder eine meiner Geschichten kommt: Auf der Gemmi.969Johanna Spyri, Auf der Gemmi, in: Der Hausfreund, 1881, später unter dem Titel "In sicherer Hut", in: Kurze Geschichten für Kinder und auch für Solche, welche die Kinder lieb haben, 1882.schliessen Hat sich wirklich zugetragen u. ganz so hat das kleine Mädchen sie erlebt u. aufgefaßt, wie ich sie erzähle.