Edition – drei Briefgruppen

Brief EK40 – 17.5.1881
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EK40 17.5.1881
Zürich 17. Mai 1881
[An Hedwig Kappeler]

Mir steht eine Trennung mit Bernhard961Diethelm Bernhard Spyri (1855-1884), einziger Sohn von Johann Bernhard Spyri und Johanna Spyri-Heusser. Studium der Rechte in Zürich, Leipzig (1875/76) und Göttingen (1877/78), während kurzer Zeit Tätigkeit als Sekretär der kaufmännischen Gesellschaft Zürich. Studium und Arbeit werden immer wieder durch Krankheit und Kuraufenthalte unterbrochen. Bernhard stirbt knapp 29jährig an Tuberkulose.schliessen bevor u. zwar für längere Zeit u. in einer Weise, daß sie mir allerelei ernste u. schwere Gedanken bringt. Sein Husten hatte gegen das Frühjahr hin immer zugenommen u. endlich mußte man einmal wieder mit den Aerzten sprechen. Sie fanden, eine längere Seereise könnte ihm für Lungen u. Herz nur zuträglich sein. Davon ist nun die Rede. Da nun mein Bruder962Jakob Christian Heusser (1826-1909), Bruder von Johanna Spyri, Mineraloge und Landvermesser (Agrimensor), Grossgrundbesitzer in Argentinien; vgl. Barbara Helbling, Jakob Christian Heusser.schliessen einen guten Bekannten hat, der Kapitän ist mit einem Segelschiff u. Mitte Juni wieder eine Fahrt nach Südamerika antritt, so wird, wenn alles bis dahin gut geht, Bernhard die Reise mitmachen, Du kannst Dir denken, daß dies jetzt all unsere Gedanken ausfüllt. Bernhard freut sich sehr der Sache u. hofft auf einen guten Gewinn. Mir macht der Entschluß sehr schwer.