Edition – drei Briefgruppen

Brief EK26 – 23.1.1879
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EK26 23.1.1879
Zürich 23. Januar 1879
[An Hedwig Kappeler]

Es ist zwar sehr spät, so um die Zeit, da ich im verflossenen Winter anfing zu mahnen, nun müssen wir ins Bett u. Du dann gewöhnlich noch ein par Stunden zuwartetest; auch heute will ich noch warten u. Dir schreiben. Denk, wir haben nun wieder einen Club903Johanna Spyri organisierte offenbar Clubs für junge Leute, beispielsweise für französische Konversation (vgl. EK12).schliessen gestiftet, kürzlich war er bei uns versammelt u. zählt ganz nette Mitglieder, solche die Du auch kennst. B904Personennamen liess Ernst Kappeler in seiner Abschrift im Hinblick auf eine mögliche Publikation der Briefe gerne weg oder reduzierte sie auf ihre Initialen, die in den meisten Fällen unentschlüsselt bleiben müssen.schliessen ist sehr entzückt, daß ich ihn nicht habe fallen lassen, dann sind neu zwei nette Jungens. Natürlich spielt G905Personennamen liess Ernst Kappeler in seiner Abschrift im Hinblick auf eine mögliche Publikation der Briefe gerne weg oder reduzierte sie auf ihre Initialen, die in den meisten Fällen unentschlüsselt bleiben müssen.schliessen noch immer eine Rolle im Club, die Rolle der Naiven, die Jahre machen bei ihr ja gar nichts, sie bleibt dieselbe. Nächsten Montag werden wir große Produktion haben hier im Hause mit einem jungen Schüler von Joachim906Joseph Joachim (1831-1907), ungarischer Violinist, Dirigent und Komponist. Neben seiner Hochschultätigkeit leitete Joachim das nach ihm benannte Joachim-Quartett (Carl Halir, Robert Hausmann, Joseph Joachim, Emanuel Wirth) und wurde einer der Hauptrepräsentanten der deutschen Musikkultur zum Ende des 19. Jahrhunderts. Er gehörte zu den engeren Freunden von Clara Schumann und Johannes Brahms; MGG VII, Sp. 56f.schliessen u. dessen Cousine, die ausgezeichnet begleitet u. Bernhard.907Diethelm Bernhard Spyri (1855-1884), einziger Sohn von Johann Bernhard Spyri und Johanna Spyri-Heusser. Studium der Rechte in Zürich, Leipzig (1875/76) und Göttingen (1877/78), während kurzer Zeit Tätigkeit als Sekretär der kaufmännischen Gesellschaft Zürich. Studium und Arbeit werden immer wieder durch Krankheit und Kuraufenthalte unterbrochen. Bernhard stirbt knapp 29jährig an Tuberkulose. - Diethelm Bernhard Spyri war ein guter Violinist und wäre gerne Musiker geworden.schliessen Sie wollen allerlei spielen.