Die Tagebücher des Pfarrers Diethelm Schweizer

12.2.–15.2.1798
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Den 12–13.
Ueber diese Tage wurden wir inne, daß man mir sehr aufsizt. Wir schikten Briefe auf Zürich, u. denen ward nachgespührt: allein, sie wurden vom Bott verlaügnet u. glüklich zu unsern Lieben gebracht: so daß wir
Den 15.
sehr volle liebe, uns ermunternde u. Muth gebende Briefe von unsern Geschwistern erhielten. Auch ward ein Brief von unsrer Freündin A. B. Bernet95
Anna Barbara Bernet (1759-1818), älteste Tochter des Ratsherrn Caspar Bernet und der Cleophea, geb. Weyermann, heiratete nach dem Tod von dessen erster Frau (Anna Ehrenzeller, gest. 1806) Kaspar Steinmann; vgl. Stammbaum der Familie Schlatter-Bernet, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
von St. Gallen beygelegt, der uns im Innersten unsers Herzens frappierte, weil sie uns darin zeigt, daß sie die gleiche Ansicht aller heütigen Sachen, den gleichen Glauben, das gleiche Gebeth, die gleiche Hofnung mit uns habe. O so weit u. breit Ein Gebeth, Ein Glaube, Ein Drang wirkt gewiss gegen das schrekliche Ungeheüer alle Religion zertrettenden antichristischen Freyheit u. Gleichheit, das mit aller Gewalt in unserm l[ieben] Vaterlande wie in Frankreich sich auf den Thron sezen will. Aber wills Gott wirds noch auf eine Zeit zurük gehalten werden mögen!! Amen! Amen!
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