Die Tagebücher des Pfarrers Diethelm Schweizer

1.6.–19.11.1797
Eintrag drucken
Brachm[onat] – Winterm[onat] ...
Viele Besuche – viele Zerstreuung ...
Viele Freüden u. viele Leiden ...
Im ganzen genohmen unser Seyn allhier im Hirzel in mancher Absicht für uns u. andere gesegnet.
Mamma, die im Heüm[onat] von uns wieder mit der Döde43
Dorothea (Döde) Gessner (1749-1830), älteste Tochter von Pfr. Caspar Gessner und Elisabeth, geb. Keller, Schwägerin von Diethelm Schweizer, wohnte damals bei der Mutter zusammen mit deren Schwester Anna Barbara Keller im "Kleinod", dem Stadthaus der Familie Keller am Rennweg.schliessen
in die Stadt gienge, fienge schon bey uns an kränkeln: das vermehrte sich in der Stadt von Woche zu Woche .. so daß sie zusehens am Abnehmen und am Weichen von uns machte. Unsre Sette44
Elisabeth Gessner (1755-1831), Schweizers Schwägerin, Tochter von Pfr. Caspar Gessner u. Elisabeth, geb. Keller, lebte seit der Heirat Schweizers mit Anna Gessner 1785 in deren Haushalt, vgl. Hauschronik 33, 91.schliessen
ward zu ihr berufen, um Ihr neben der Döde zu warten u. zu wachen: wir erwarten alle Tage die Nachricht von Ihrer Auflösung, indem sie vorzüglich im Unterleib von Druck u. Schmerzen geplaget wird, die ein inneres Geschwür vermuthen lassen.
Das nur so Nachholungsweise aus diesen Monaten.
Nun sollen diese Blätter wieder einmal mir näher bey der Hand ligen, um jeden Tag wenigstens nur auch einen Gedanken in sie einzutragen.
––

vorheriger nächster