Die Tagebücher des Pfarrers Diethelm Schweizer
18.1.–25.1.1798
Tage – der Empörung des Landvolks wieder die Oberkeit u. die Stadt. Jakobinisme herrscht allgemein auf dem Lande.80
In der Seegegend herrschte damals noch immer viel Groll gegen die Stadt, die 1795 die Stäfner Memorialbewegung kompromisslos und gewaltsam unterdrückt hatte. Das Näherrücken der Franzosen und Aufstände im Waadtland heizten die aufrührerische Stimmung auf dem Land Ende 1797/Anfang 1798 erneut an. Am 17. Januar hatte der Grosse Rat der Stadt eine Kommission ernannt, welche die Klagen der Landbevölkerung entgegen nehmen sollte, und dies in einer obrigkeitlichen Proklamation verkündet. In der Seegegend kamen die städtischen Deputierten übel an. Man forderte die Freilassung der Gefangenen, erneuerte die Forderungen von 1795, errichtete Freiheitsbäume und gründete Konvente, ohne dass die Stadt es gewagt hätte, einzuschreiten; vgl. Dändliker III, 95f., Graber, Zeit des Teilens, 168f.schliessen
Der will durchbrechen. Jesus Christus! Wie wirds kommen in unserm Vaterland? Ich denke, wie Du's beschlossen hast! Dies allein soll mich halten ... ––
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