Brief Nr. 97 – 23.11.1866
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97 23.11.1866
Buenos Aires 23. November.

Ich will diese Zeilen in Buenos Aires mit demjenigen Punkt beginnen, mit dem ich in Patagones geschlossen, nämlich mit der Angelegenheit von Landis. Leider ist der gute Kerl todt, wie Ihr und die Familie wohl schon durch das Consulat wissen werdet. In den Tagen vom 29t. October bis zum 1t. November war hier ein furchtbarer Sturm (ich trat am ersten dieser 3 Tage gerade die Landreise von Bahia Blanca aus an und könnte auch Einiges erzählen, habe aber nicht mehr Zeit), bei dem mehrere Schiffe im Hafen versanken. Leider arbeitete auf einem derselben Landis und gieng mit unter. Für den Vater der Trost, daß ihm etwas Weniges, etwa 1000 Frk., bleiben wird, und diese hat er jedenfalls dem Zufall zu verdanken, daß der Sohn mich getroffen. Landis gewann zwar durch seine Arbeit viel, gab aber auch viel aus, verlieh und verschenkte. Noch vor meiner Abreise sagte er mir, um einmal etwas sicher zu behalten, wolle er mir etwas Geld anvertrauen, und übergab mir nahe an 1000 Fr. Darauf hin mag der Armen-Verein dem Vater etwas pumpen, dagegen kann ich das Geld nicht direkt nach Hause schicken, sondern muß es dem hiesigen Consul übergeben. —

Um auf das Capitel der Geschenke zurück[zu]kommen, so könnt Ihr mir einmal etwas Berner-Oberländer-Schnitzwaaren schicken. Strümpfe kündigt mir Hanni an, seien schon auf dem Wege.

Mit bestem Gruß Euer Sohn Neffe und Bruder:
Chr.


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