Brief Nr. 44a – 18.12.1852
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44a 18.12.1852
[Königsberg, 18. Dezember 1852]
Liebe Mutter!

Warum Papa eigentlich einen Brief, und was für Nachrichten er von mir außer diesen Geldgeschichten erwartet, das weiß ich wirklich nicht. Ich wußte auch mit dem besten Willen nichts mehr in diesen Brief hineinzubringen, und wenn ich noch zehn Abende dabei sitzen würde. Ich habe so schon zu viel Zeit mit dem Wisch verloren. — Ich bin aber darüber ängstlich dass, wenn er das Geld in die Ersparungscasse legt, er nachfragen und erfahren wird, daß ich Nichts mehr drin habe; dann wird's eine schöne Geschichte absetzen; wenn es nur so lange verborgen bleibt, bis ich zu Hause bin, dann will ich es ihm schon selbst sagen. Ich habe darum in der Antwort ziemlich unschlüssig geschrieben, ob ich es haben wolle oder nicht; Du kannst daher, wenn Du es für gut findest einfach lesen, er soll es schicken. Oder es fällt mir eben ein, ich will das Geld in einer Anmerkung definitiv verlangen, dann behalte es aber für Dich und [S.2] mach damit, was Du willst, ich habe ja hier Geld, so viel als ich brauche.

Über meine Angelegenheiten habe ich weitläufig an Hr. Pfr. Wild geschrieben; er wird dir schon mittheilen davon. Wahrscheinlich komme ich im Frühjahr nach Hause.

Grüße an Alle: Tante Wichelhausen, Tante Regeli, Nany, Äga, Mutz,
Euer: J. Ch. Heusser.

Koenigsberg den 18. Dec. 52.
Fleischbaenkenstrasse 34
Bei Hr. Altroggen.



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