Brief Nr. 41a – 6.6.1852
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41a 6.6.1852
[Berlin, 6. Juni 1852]
Liebe Mutter!

Der von Bremen317Mit "Bremen" ist die Familie von Christians Patin Helene Schöne-Wichelhausen gemeint, die offenbar finanzielle Unterstützung angeboten hatte.schliessen ausgegangene Gedanke ist so glücklich, als der der Nationalsubskription; nach Bremen werde ich darüber so bald als möglich ein Dankschreiben abgehen lassen; falls das Geld nach Zürich kommen sollte, könnt Ihr mir es immerhin herschicken, und von dem Rest des Geldes in Wädenschweil Gebrauch machen wozu und wann Ihr es nöthig findet. —

Die Gräfin Schlaberndorf habe ich nicht mehr gesehen, dagegen war ich schon lange eingeladen, sie auf ihrem Gute zu besuchen, habe aber bis jetzt noch keine Zeit gefunden. Auf die Christoterpe318"Christoterpe. Ein Taschenbuch für christliche Leser" erschien jährlich seit 1833. Der Herausgeber Albert Knapp (1798-1864) veröffentlichte in der Ausgabe auf das Jahr 1852 18 Gedichte Meta Heussers als "Lieder einer Verborgenen".schliessen habe ich sie aufmerksam machen lassen; daneben kannst Du immer noch schicken was Du hast. Herrn Pfr. Wild lasse ich grüßen, und werde ihm nächstens ausführlich schreiben über meinen beabsichtigten Besuch im Herbst, über den er sich vielleicht wundert.

Ich wiederhole hier noch einmal die Bitte, meinetwegen den Hochzeitstag nicht zu verschieben, da ich möglicherweise erst im October, möglicherweise gar nicht nach Hause komme; ich kann dies gar nicht voraussagen. Spyri wird wohl über Pfingsten im Hirzel gewesen sein; schreibt mir bald und ausführlich, was Ihr angefangen habt, und ob bei solcher [S.2] Gelegenheit Theodor gar nie mehr dabei ist?

Noch Eines: Spyri soll mir doch einmal schreiben, wie es eigentlich mit den Telegraphenstellen steht; vor etwa 6 Wochen wurden mir meine Zeugnisse von Magnus und Dove, unfrankirt, mit der blossen Adresse: "Dr. Heusser in Berlin" (merkwürdiger Weise habe ich den Brief doch erhalten) und ohne ein einziges begleitendes Wort, ob ich gewählt oder nicht gewählt sei, zugeschickt; ich schloß daraus, daß ich durchgefallen, habe aber seither in keiner Zeitung etwas von der Wahl des Direktors gelesen.

Grüße an Tante Wichelhausen, Nany, etc. Euer: J. Ch. Heusser
Berlin 6t. Juni 52.


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