Die Tagebücher des Pfarrers Diethelm Schweizer

11.2.1798
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Den 11.
Da die vorige Woche so viel Gered war von der politischen Freyheit u. Gleichheit, die unserm Landvolk hochoberkeitlich u. bürgerlich zugeführt ward,93
Am 5. Februar hatten der Grosse Rat und die Zünfte Freiheit und Gleichheit proklamiert und eine Vefassung mit Rechtsgleichheit für Stadt und Land und repräsentativer Demokratie versprochen; Dändliker III, 99.schliessen
worüber zwar die Seeleute u. auch meine Gemeinsgenossen nicht die mindeste Freüde aüsserten, u. auch hierin in ihrem Misstrauen fortfuhren – so predigte ich diesen Morgen doch über Freyheit u. Gleichheit, aber über die sittliche u. religiose nach Christuswort Joh. VIII,3694
Joh. 8,36: "Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein."schliessen
mit welcher meiner Predigt meine meisten Gemeinsgenossen zufrieden waren: nur einige liessen sich verlauten: "es seye izt von dieser sittlichen und religiosen Freyheit nicht die Rede."
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