In der vorigen Nacht welch fürchterliches bebenmachendes Unglük ist in meiner Gemeine begegnet! Die hiessigen Nachtbuben haben zween Buttenauer³⁸⁴ aus der Pfarr Kilchberg bis auf den Tod geschlagen, so daß der eine diesen Abend wirklich gestorben ist, u. der andere sich auch noch in Todesgefahr befindet. So haben sie das Maaß ihrer Büberey, Grobheit, u. Unmenschlichkeit voll gemacht; es kränkt mich tief, solche Barbaren in meiner Gemeine zuhaben; und ich sehne mich darnach, daß die Mörder entdekt werden: denn sollten sie verborgen bleiben u. diese ihre Frevelthat vertütscht³⁸⁵ werden, so darf ich an die Wildheit u. Unbändigkeit der Jugend nicht denken, [d]ie dann in enormem Grade erfolgen wird: weder Einheimische noch Fremde wären mehr sicher: u. die Regierung, die dem Laster so den Zügel liesse, würde gewiß sich selbst ein Schwerdt bereiten. Doch, so hoffe ich, die hiessigen Nachtbuben möchten an den Kirchbergern³⁸⁶ ihre Bluträcher finden, so daß diese nicht ruhen werden, bis die wahren Thäter dieser barbarischen Greüelthat am Tage sind. [Dok. 2]