Am Donstag Abend kam eine französische Compagnie in meine Gemeine zur Einquartierung. Die hiessige Munizipalität³³⁹ wollte für diesmal mein Haus frey ausgehen lassen: Allein auf den Abend späth kamen noch 3 an, die, so bald sie hörten, daß das Pfarrhaus keine Einquartirung habe, mit allem Ungestühm forderten, daß man sie dahin billetire:³⁴⁰ es geschahe, u. wir erhielten an diesen 3 Franzosen nicht weniger als 3 eingefleischte Teüfel. Nein, solche Menschen waren [18] noch nie in unserm Hause; solche Unmenschen noch nie in unsrer Nähe: wir zitterten, so oft sie in die Stube tratten; sie stanken wie die Bestien; frassen u. soffen, soviel sie mogten, u. waren mit allem nicht zufrieden; lermten u. tobten die 2te Nacht so fürchterlich in unsrer Stube u. hernach in ihrer Kammer, daß wir uns des Lebens nicht mehr sicher glaubten. Aber, unser Gott half uns; Er dekte u. schüzte uns nicht nur, sondern Er sahe, daß wir diese Lage nicht lange aushalten mögten: Er machte, daß die ganze Compagnie am Samstag Morgen wieder von hier wegzoge, u. so wurden wir von diesen Unmenschen bald wieder befreyt. Ach Gott! wenn Frankreich viele solcher Menschen hat – kan es je noch bestehen? Ach, welche scharfe Ruthe von Dir, wenn Du sie zur Züchtigung der Völker der Erde gebrauchst; u. beynahe schon an die 2 Jahre sind sie in unserm Vaterland, haben einen grossen Theil desselben durchwühlet, geplündert, ausgefressen, u. mit ihrem antichristischen Charakter viele Männer u. Weiber, viele Knaben u. Töchtern angestekt! Nihm uns diese harte scharfe Ruthe ab, u. wirf sie als abgenuzt ins Feüer!³⁴¹