Die Tagebücher des Pfarrers Diethelm Schweizer
4.2.1799
Etwas über Akt.180
In Apg. 2,1-47 geht es um die Ausgiessung des Heiligen Geistes am Pfingstfest, die Pfingstpredigt des Petrus und die Entstehung der ersten Gemeinde und das Gemeinschaftsleben der ersten Christen.schliessen
II,1-47. 1.
Die hier beschriebene Geschichte der Ausgießung des H[eiligen] Geistes über die Apostel Jesu ist eigentlich nichts anders als die Geschichte der Einführung der Freyheit und Gleichheit unter den an Jesus den Messias glaubenden Menschen. 2.
Nach dieser ihrer Einführungsgeschichte scheint Freyheit u. Gleichheit ein ausschliessendes Privilegium der Christenheit zuseyn. 3.
Der Satan scheint im gegenwärtigen Jahrhundert wie noch in keinem der Christenheit diese Freyheit u. Gleichheit zurauben, u. sie zu etwas ganz irdisch-Politischem zumachen. 4.
Dies scheint eines seiner lezten Wagestüken gegen Christus Reich, Sinn u. Geist zuseyn: wenn er die ganze Welt revolutionirt hat, so ist seine erste Gefangennehmung nahe.181Bevor das Tausendjährige Reich auf Erden entstehen kann, muss der "Teufel und der Satan" "auf tausend Jahre in Fesseln" gelegt werden (Off. 20,2 ). Nach dieser Zeit "wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden" (Off. 20,7 ), worauf es zur Verführung der Völker und zum Endkampf kommt.schliessen
5.
Die Art u. Weise, wie Satan unter einem grossen Menschen- u. Christen-Theil des Abends dieses Jahrhunderts die Freyheit u. Gleichheit eingeführet hat, trägt das Siegel der Zertrümmerung der Welt u. alles, was in der Welt ist, an der Stirn.182Die zeitgeschichtlichen Ereignisse werden hier mit der Herrschaft des Tieres parallelisiert (vgl. Off. 13,1-18 ); sie sind für Schweizer Zeichen der Gottlosigkeit und zugleich solche des kommenden Untergangs (vgl. auch Off. 17,7-18 ).schliessen
6.
Die Geschichte unsrer Zeit – menschlich u. christlich betrachtet, ruft laut vor sich her ... Es kan u. kan nicht gehen:
Es wird u. wird nicht gehen:
Es muß u. muß nicht gehen!
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