31.12.1803
Es ist nun da – das End von diesem Jahr, wie wir noch keines auf Erden hatten: u. Ich bin noch mit den Meinen im Hirzel – u. der Cheff der Rotte,1906
Ach wie sollte ich Deiner nicht gedenken am Abend dieses Jahres – Du mein Gott! Du bists allein, in dem ich dies Jahr hindurch leben, seyn u. bestehen konte.
Ach, ohne Dich was wär ich gewesen? u. was geworden?
So aber bin ich durch Deine Gnade das geblieben, wozu Deine Gnade in den vorigen Jahren mich gebildet hat: u. wozu Deine Gnade in noch folgenden Jahren mich etwa brauchen will.
Herr mein Gott! ich bin Dein! Dein sind meine Lieben alle!
Ach, was sind wir, daß Du unser so gedenkest! unser dich so annihmest?
Oh Dir gebühret Preiß u. Ehre, Anbethung u. Dank!
Herr! was anders kan ich Dir darbringen für Deine Güte, Gnade, Wahrheit, mit der Du mich, meine Nette1908
Oh Dir danke ich für alle Leiden dieses Jahres! u. Dir danke ich für alle Freüden dieses Jahres!
wie viele Leiden die böse Welt uns machte, so viele Freüden, oh Herr! hast Du uns gemachet!
Lobe den Herrn – du meine Seele! u. alles, was in mir ist, lobe seinen heiligen Namen!
Lobe den Herrn, du meine Seele! u. vergiß nicht seiner diesjährigen Wohlthaten!
Dieser sind mehr als meiner Sünden! mehr als meiner Fehler u. Schwachheiten!
Jakob Huber im Feld, der Anführer von Schweizers Gegnern; vgl. Hauschronik, 43f., 51f.schliessen
die sich wieder mich erhoben, u. dies Jahr noch viel zu Leide gethan hat, sizt noch im Oetenbach1907Das Zürcher Gefängnis im ehemaligen Dominikanerinnenkloster.schliessen
gefangen: wie mag ihm wol zu Muthe seyn? Doch ich wende mich hievon weg – u. denke mir Dich – Du mein Gott! Ach wie sollte ich Deiner nicht gedenken am Abend dieses Jahres – Du mein Gott! Du bists allein, in dem ich dies Jahr hindurch leben, seyn u. bestehen konte.
Ach, ohne Dich was wär ich gewesen? u. was geworden?
So aber bin ich durch Deine Gnade das geblieben, wozu Deine Gnade in den vorigen Jahren mich gebildet hat: u. wozu Deine Gnade in noch folgenden Jahren mich etwa brauchen will.
Herr mein Gott! ich bin Dein! Dein sind meine Lieben alle!
Ach, was sind wir, daß Du unser so gedenkest! unser dich so annihmest?
Oh Dir gebühret Preiß u. Ehre, Anbethung u. Dank!
Herr! was anders kan ich Dir darbringen für Deine Güte, Gnade, Wahrheit, mit der Du mich, meine Nette1908
Schweizers Gattin Anna, geb. Gessner (1757-1836), Tochter von Pfr. Caspar Gessner u. Elisabeth, geb. Keller; vgl. Hauschronik, 30, 32-34, 91, 139f.schliessen
u. Sette,1909Schweizers Schwägerin Elisabeth Gessner (1755-1831), Tochter von Pfr. Caspar Gessner u. Elisabeth, geb. Keller, lebte seit der Heirat Schweizers mit Anna Gessner 1785 in deren Haushalt, vgl. Hauschronik 33, 91.schliessen
u. meine Kinder dies Jahr geleitet, geführt, getragen hast? Oh Dir danke ich für alle Leiden dieses Jahres! u. Dir danke ich für alle Freüden dieses Jahres!
wie viele Leiden die böse Welt uns machte, so viele Freüden, oh Herr! hast Du uns gemachet!
Lobe den Herrn – du meine Seele! u. alles, was in mir ist, lobe seinen heiligen Namen!
Lobe den Herrn, du meine Seele! u. vergiß nicht seiner diesjährigen Wohlthaten!
Dieser sind mehr als meiner Sünden! mehr als meiner Fehler u. Schwachheiten!
Ich bethe an!
Ich liebe!
Ich danke!
Ich bin ruhig!
Der Herr hat alles wohl gemacht!
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