30.3.1804
Auch die heütige gottesdienstliche Stunde musste eingestellt werden: es war noch zu wenig Ruhe in der Gemeine, um sicher in die Kirche gehen zukönen. Nachmittag zwischen 2 u. 3 Uhr konnten wir indeß in unserm stillen Zimmer den Tod unsers Herrn mit einander feyren: es war eine liebe heilige Stunde, die der Herr uns zur Stärkung schenkte!
Der hiessige Gemeindrath ließ sich durch Drohungen, die ihm gemacht wurden, bewegen, heüte eine Gemeine zuhalten; nach 4 Uhr ward sie versammelt; gerade die Rotte, die sich wieder mich erhub, stellte sich vor, u. forderte, daß man dem Willi1979
Der hiessige Gemeindrath ließ sich durch Drohungen, die ihm gemacht wurden, bewegen, heüte eine Gemeine zuhalten; nach 4 Uhr ward sie versammelt; gerade die Rotte, die sich wieder mich erhub, stellte sich vor, u. forderte, daß man dem Willi1979
Johann Jakob Willi (1772-1804), geb. in Horgen, Schuster, dann Soldat in spanischen und französischen Einheiten, 1801 Rückkehr nach Hause, Führer im Bockenkrieg; HBLS VII, 544; Leuthy, Vollständige Geschichte von dem Bockenkrieg, 201; Graber, Zeit des Teilens, 310.schliessen
zu Hilf ziehe. Der Gemeindrath aüßerte sich – er wolle es Niemandem wehren zugehen, aber er heisse auch Niemanden gehen. Die Rotte bestand darauf, der Gemeindrath müsse sie im Nammen der Gemeine gehen heißen, u.s.f. endlich war ein Ausschuß gemacht, der ein Gutachten hierüber entwerfen soll: der arbeitete nun die ganze Nacht daran, u. endlich kam heraus, daß man eine unbestimmte Zahl armierter u. nicht armierter Männer dem Willi zuschiken wolle. 