29.4.1803
Vorige Nacht hatten wir ganz eine Nachtbubenwache: wirklich musste ich den Commandanten beschiken, u. ihn zu seiner Pflicht weisen: allein, es half nichts: er ist selbst einer der faülsten Nachtbuben: immer pfiffen sie auf ihrem Wachtposten, joleten das werda1240
Schuhlmeister,1241
Ruf der Wache: Wer da?schliessen
heraus, wenn Niemand da war: u. auf der Wachtstube soffen sie, bis alle voll waren, u. sollen da fürchterlich gelermt u. geflucht haben. Schuhlmeister,1241
Hans Heinrich Strikler, Schulmeister und Gemeindeschreiber (Secrétair) im Hirzel, aktiv von 1785-1810, dann von seinem Sohn Jakob abgelöst; vgl. Hauschronik, 49.schliessen
der hievon schon benachrichtigt ward, kam um 9 Uhr zu mir, u. angstete gar sehr über diesen Vorfall, u. sagte so gleich im Blik auf das, was er mir am Mitwoch sagte – izt sey an keine mildere Untersuchung zudenken. Ja wol sagte ich, u. ich erwarte, daß die Munizipalität diese ganze Wache für sich bescheide, u. ihr ihr ungebührendes Betragen verweise, u. die Sache dann Hrn. D. Landis1242Kaspar Landis (1766-1841), Arzt, Sohn des Heinrich Landis, Arztes, von Richterswil, Mitglied der Wädenswiler Lesegesellschaft, 1798 Mitglied der Landeskommission, seit dem Rücktritt Aschmanns Adjunkt des Bezirkstatthalters, 1803 Grossrat; Brändli, Die Retter der leidenden Menschheit, 380, 420.schliessen
als Adjunkt anzeige. thue die Munizipalität das nicht, so zeige ich es an. Er versprach alles Mögliche zuthun, aber sagte er, die Munizipalität köne heüte nicht zusammen kommen: die Besten seyen nicht zu Hause. Aber so wird die Sache verzögert u. dann zu nichts gemacht: Nein, erwiederte er, er stehe mir dafür gut: er u. alle, die in der Stadt gewesen, werden sich gewiß für sich wehren, u. dahin trachten, daß die Versicherung, die die Gemeine der Regierung gegeben, gehalten werde. Ich ließ es gut seyn. [Dok. 25] 