28.3.1803
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Montag den 28.
Diesen Morgen sagte unser Knecht, er habe in der Nacht einmal ein fürchterliches Gepolter gehört; er seye aufgestanden u. im ganzen Haus herum gegangen; aber er habe nichts bemerken könen. wir untersuchten daraufhin den Garten: u. siehe, wir fanden einen großen Stein in einer Bluhmenbande, der in der vorigen Nacht an die Läden der untern Stube muß geworfen worden seyn, u. das Gepolter verursacht haben.
Ich gienge heüt zu Dr. Landis1127
Kaspar Landis (1766-1841), Arzt, Sohn des Heinrich Landis, Arztes, von Richterswil, Mitglied der Wädenswiler Lesegesellschaft, 1798 Mitglied der Landeskommission, seit dem Rücktritt Aschmanns Adjunkt des Bezirkstatthalters, 1803 Grossrat; Brändli, Die Retter der leidenden Menschheit, 380, 420.schliessen
nach Richtenschwyl, um ihm einige nöthige u. erlaüternde Bemerkungen über den ihm eingesandten Verbalprozess mitzutheilen: ich traf ihn zu Hause an, u. er begegnete mir freündlich, aber versprach mir eben nicht baldige Hilfe: er wolle zwar die Sache von seiner Seite betreiben, so viel ihm möglich sey: es seye fatal, daß unsre Regierung nur interimistisch seye: sie habe nicht volle ganze Kraft zuhandeln, u.s.f. Dann fügte er noch bey – "ich solle mich doch in allem klug u. vorsichtig betragen." Dieser Mann gehört unter diejenigen, die glauben, ein Pfarrer, der von seiner Gemeine so behandelt werde, wie ich von der meinen, köne unmöglich ganz schuldlos seyn: die dabey auch die Grobheit u. Bosheit der Rotte, die sich hier wieder mich erhoben, nicht denken könen ... ich muß es gehen laßen, u. kan nichts machen.
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