26.2.1803
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Samstag den 26.
Ich hatte heüte eine volle Unterweisung, d. h. keiner der Knaben, die sich auf die künftige Ostern examiniren lassen, blieb aus: auch die Töchtern, die sich haben aufschreiben laßen, u. die ich erst auf das kommende Pfingstfest in Unterricht nehme, waren da: so scheint man mir doch gehorchen zu wollen, u. auf diese Unterweisung zuachten: nur achtet ihr der Schuhlmeister nicht, indem er oft, wenn ich den Unterricht anfange, fortgeht, oder, wenn er da bleibt, schläft: u. dies sein Beyspiel macht warlich den fatalsten Eindruk auf die Jugend: u. er als Schuhlmeister sollte ja keine böse, sondern gute Eindrüke auf die Jugend der Gemeine machen. Ich machte ihm auch schon Vorstellungen über dies sein schlafen in der Unterweisung u. in der Kirche; allein vergebens! ich kans nicht anders erklären, als – entweder schläft er des Nachts wenig: oder, er hat kein wahres Intresse für Religion: oder, mein Unterricht in der Religion behagt ihm nicht: er ist vielleicht über denselben erhaben?? Ists das leztere, so hat er doch die Pflicht auf sich, den Kindern mit einem guten Beyspiel vorzugehen, allso weder in der Unterweisung noch in der Kirche zuschlafen.
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