25.5.1804
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[95] Freytag den 25
Schrieb uns die l[iebe] Bäbe2156
Bäbe Gessner, geb. Hess (1754-1826), Tochter von Hans Conrad Hess, Amtmann am Oetenbach, und Anna Barbara, geb. von Orelli, verh. 1779 mit Hans Caspar Gessner; vgl. Stammbäume Gessner-Keller und Hess-von Orelli, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
folgendes ...
"Unser l[iebe] Jaque2157
Jakob Gessner d.J. (1782-1806), dritter Sohn von Hans Caspar Gessner und Bäbe, geb. Hess; ord. 1804, Vikar in Horgen, 1805 Katechet in Oberstrass, verfiel in Melancholie und hungerte sich zu Tode; ZhPfrB, 296.schliessen
kam lezten Mitwoch Gottlob wohl behalten wieder heim, u. freüt sich bey eüch gewesen zuseyn, u. eüch alle wohl verlaßen zuhaben. Wie gieng es ihm bey eüch? Seine Stimmung ist immer so gespannt, u. alle Lebensfreüde gröstentheils hin, u. ist so schreklich hager am Leib, wie ein ausgezehrter Mensch. Ach, seine Umstände ligen mir schwer auf: ich hofte, wenn er einmal des lästigen Schuhljochs frey sey, so werde er froh seyn: /das ist zwar auch/ aber er scheints so gar nicht zuseyn: ist immer im Kleinen u. Großen so ängstlich, daß es mir oft im Innersten weehe thut: die l[iebe] Nägeli v[on] Bändl[ikon]2158
Anna Catharina (Cäther) Nägeli, geb. Keller (1764-1818), Tochter von Elisabeth Gessner-Kellers Bruder Pfr. Heinrich Keller, verh. mit 1) 1790 Pfr. Caspar Brunner (gest. 1793), 2) 1800 Rudolf Nägeli.schliessen
schrieb mir heüt – 'er seye so gar nicht recht gewesen bey ihnen: er habe fast immer so staunend vor sich hingesehen, u. scheine oft ohne Besonnenheit zuseyn: es nehme sie sehr wunder, daß wir ihn in Hirzel u. so allein gehen ließen: u.s.f.' Aber, was sollen wir machen? Uns kam er u. komt er mehr ängstlich u. überspant als unbesonnen vor: was er redt, schreibt u. macht, zeügt nicht von Unbesonnenheit; u. wenn er ängstlich ist, so könten wir ihm weit mehr schaden, wenn wir auch Aengstlichkeit merken ließen, u. ihn an seinem freyen Thun hinderten. Weder dem Onkle Georg,2159
Hans Georg Gessner (1765-1843), Sohn von Pfr. Caspar Gessner u. der Elisabeth, geb. Keller, Schwager von Diethelm Schweizer, verh. mit 1) 1791 Bäbe Schulthess, 2) 1795 Anna Lavater; ord. 1787, dann Vikar seines Vaters in Dübendorf, 1791 Diakon und 1794 Pfr. am Oetenbach und Diakon am Fraumünster, 1799 Pfr. am Fraumünster, 1828 Pfr. am Grossmünster und Antistes; ZhPfrB, 295; HBLS III, 500; Georg Finsler, Georg Gessner, 1862.schliessen
noch Hrn. Doktor,2160
Im Tagebuch vom 27.-31.5.1805 als Doktor im Waldreis bezeichnet; daher wahrscheinlich Heinrich Lavater (1768-1819), Sohn des Johann Caspar Lavater und der Anna, geb. Schinz, Bezirksarzt und Arzt am Zuchthaus in Zürich; HBLS IV, 636.schliessen
noch uns kam's in Sinn, daß wir ihn nicht sollten in Hirzel gehen lassen: auch sehen wir, seit er daheim ist, nichts anders an ihm, als vorher: u. weil ihr uns gar nichts davon schreibet, so glaub ich, es sey eüch an ihm nichts Besonders aufgefallen, u. sey ihm Predigt u. Kinderlehre gut von Statten gegangen. Ach, ich sagte so gerne noch mehr, aber ich habe so wenig Zeit, u. mein Herz ist zuvoll."
So weit die l[iebe] Bäbe.

 


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