Wir redten schon gestern davon, ob ich mich nicht für die Herstellung des Gelaütes verwenden müsse: die Glokenkähle⁹²³ kamen schon am Montag zum Vorschein, indem sie zu des Sigristen Haus gestellt wurden: besonders wünschte unser l[iebe] Jaque, der heüte wieder zurük in die Stadt wollte, noch vorher inne zuwerden, woran es mit dem Gelaüt sey: ich beschikte allso den Sigrist,⁹²⁴ u. fragte ihn, was er von den Gloken wisse? er sagte, die Kähle seyen in seinem Haus, u. soviel er wisse, die neüen Riemen dazu beym Zeiger.⁹²⁵
Nun, sagte ich zu ihm, gehe er zum Zeiger u. sage ihm – ich erwarte, daß das Gelaüt so bald wie möglich hergestellt werde: wenn das nicht geschehe, so folgen neüe Exekutionstruppen.
Der l[iebe] Jaque mogte diese Herstellung des Gelaütes doch nicht mehr erwarten: er verreiste von uns Nachmittag um halb 2 Uhr, u. wir entliessen ihn mit dem besten Segen für dies sein bey uns seyn. Bald nach dem er fort war, bemerkten wir Geschäfte im Kirchthurm, u. Abends laütete wieder die gewöhnliche Bethglocke: wie lieblich war ihr Klang für uns! Hauser⁹²⁶ und Schuhlmeister⁹²⁷ waren eben bey uns, u. wir standen alle auf, öfneten die Fenster, u. horchten mit froher Freüde der laütenden Bethgloke zu: Nun, doch auch das wieder! sagten wir zu einander: so wird das Uebrige auch nach u. nach kommen! Den beyden Männern las ich die Klageschrift u. meine Verantwortung:⁹²⁸ beyde aüßerten ihre Gedanken nicht darüber, weil keiner dem andern traute.
Es kame heüt das Gerücht für unsre Ohren, daß meine Gegner den Studer,⁹²⁹ einen verloffenen katholischen Geistlichen als Advokat für sich auf Bern gesendet haben.