22.11.–29.11.1798
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Den 22–29.
Georg muß nach einem eigenhändigen Bericht von ihm den 9 u. den 23 Christm[onat] auf Luzern, der dortigen reformirten Regierung zupredigen.152
Als die helvetischen Räte und die Regierung Anfang Oktober 1798 nach Luzern übersiedelten, sollte dort für die evangelischen Glieder der helvetischen Behörden eine reformierte Predigerstelle geschaffen werden. Gessner bewarb sich nicht um diese Stelle, sondern kam auf Einladung des helvetischen Ministers Stapfer nach Luzern, um dort am 9. und 23. Dezember zwei Predigten zu halten; vgl. Zwo Predigten und Kirchengebethe, der helvetischen Regierung in Luzern vorgetragen 1798, Zürich (Näf) 1799. Auch nachher blieb Gessner mit Stapfer in Verbindung; vgl. Georg Finsler, Georg Gessner, 78f.schliessen

Was wills da werden? war bey diesem Berichte meine erste Frage. Meine zweite – wodurch ist er dem Minister Stapfer,153
Philipp Albert Stapfer (1766-1840), Professor an der Berner Akademie, in der helvetischen Regierung Minister der Künste und Wissenschaften bis 1802, bis 1803 Gesandter der Schweiz in Paris, dann Privatgelehrter in Paris, erwarb sich grosse Verdienste um die Förderung der protestantischen Kirche in Frankreich; HBLS VI, 504; Rudolf Luginbühl, Philipp Albert Stapfer, Basel 1902; Adolf Rohr, Philipp Albert Stapfer – eine Biographie, Bern 1998; ders., Philipp Albert Stapfer, Minister der helvetischen Republik und Gesandter der Schweiz in Paris, Baden 2005.schliessen
der die Prediger für einmal bestellt, bekannt worden? Die dritte Frage: Wie wird Georg sich aus dieser Affaire ziehen? vielleicht könt ich sagen, aus dieser Laune? oder auch aus diesem Plan? Die Zeit wirds lehren: u. ich werd' es – wenn nicht vernehmen, doch spühren und inne werden. Es ahndet mir immer, es seye etwas Herodisches mit unter diesem Spiel. Denn, ach! Was sind der neüen schweizerischen Regierung Sachen anders als Spiel und Phantom?!
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