21.11.1804
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Mitwoch den 21.
Ob es gleich regnete, u. nicht zu schohnen schien, entschloß ich mich, diesen Vormittag wieder heim zugehen. Die Lieben zu Horgen wollten mich so gerne behalten, aber ich blieb bey meinem Entschluß: etwa um ½ 10 Uhr verabscheidete ich mich bey ihnen, u. noch vor 11 Uhr war ich bey meinen Lieben allhier, die begierrig erst dem l[ieben] Wirz,2386
Hans Heinrich Wirz (1756-1834), Sohn von Hans Konrad Wirz (1726-1794), Pfr. in Kilchberg; verh. mit Anna Füssli, Tochter von Obmann Füssli; ord. 1776, Weiterstudium in Halle 1777-1778, Vikar in Kilchberg (Vertretung des kranken Vaters), 1794-1834 Pfr. in Kilchberg; 1795 Schlichtungsversuch im Stäfner Handel, Freundschaft mit Lavater und enge Beziehung zu Pfr. Schweizer während dessen Hirzler Zeit; Literaturvermittlungstätigkeit; Memorabilien der Zeit; Hauschronik, 60f.; Wernle III, 310ff.; ZhPfrB, 623.schliessen
u. dann – wie's zu Horgen ergangen, nachfragten. Von dem l[ieben] Wirz konnte ich ihnen eben keine beruhigende Nachricht ertheilen; u. wie's zu Horgen ergangen, das sahen mir meine Lieben so gleich an: ich sagte für einmal darüber nichts weiter, als – es stehe da so, wie ichs schon lange geahnet habe; der l[iebe] Jaque2387
Jakob Gessner d.J. (1782-1806), dritter Sohn von Hans Caspar Gessner und Bäbe, geb. Hess; ord. 1804, Vikar in Horgen, 1805 Katechet in Oberstrass, verfiel in Melancholie und hungerte sich zu Tode; ZhPfrB, 296.schliessen
könne da nicht mehr Vikar seyn: natürlich erschraken meine Lieben hierüber, u. ward ihnen bange um ihn u. um seine Aeltern: da ich ihnen aber alles erzählte, konnten sie sich wie ich zur Ruhe begeben mit dem festen Glauben – der Herr werde gewiß für den l[ieben] Jaque sorgen, u. seine Aeltern nicht über Vermögen versucht werden laßen.

 


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