21.9.1803
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Mitwoch den 21 zweiter Synodustag
Hr. Antistes1688
Johann Jakob Hess (1741-1828), ord. 1760, dann Vikar seines Onkels Kaspar in Neftenbach, anschliessend ausführliches Bibelstudium, Grundlage seines grossen theologischen Werks, 1777 Diakon am Fraumünster, 1777-1795 Präs. der Asketischen Gesellschaft, 1795 Antistes; HBLS IV, 208f.; ZhPfrB, 334f.; ADB; G. Gessner, Blicke auf Leben und Wesen von J.J. Hess, 1829; F. Ackva, Johann Jakob Hess (1741-1828) und seine Biblische Geschichte, Bern 1992; Nachlass in ZBZ: FA Hess 1741, und StAZ: Amtsnachlass.schliessen
eröfnete den auch wieder mit einem rührenden Gebethe.
So dann hielte Hr. Dekan Brennwald1689
Leonhard Brennwald (1750-1818), ord. 1769, seit 1774 Vikar seines Vaters Ulrich in Kloten, 1795 Pfr. in Maschwanden, 1801 Dekan, 1804 erster Archidiakon am Grossmünster; ZhPfrB, 218.schliessen
v. Maschwanden eine vortrefliche u. rührende Rede über den Zustand unsres Volkes, die allgemeinen Beyfall fand, u. über die hernach viel recensirt wurde. Die weltlichen Herrn, die Beysizer des Synodus waren1690
Neben der stationierten Geistlichkeit nahmen an der Synode auch die Professoren der städtischen Schulen und die Vertreter des staatskirchlichen Regiments teil; die weltlichen Beisitzer wurden vom Kleinen Rat aus den eigenen Reihen und denen des Grossen Rats gewählt. Seit 1803 sind die Beisitzer die weltlichen Kirchenräte und der nicht im Amt stehende Bürgermeister; W. Baltischweiler, Die Institutionen der evangelisch reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, 52-55.schliessen
zeichneten sich diesmal sehr aus, indem sie viele richtige Reflexionen über die gehaltene Rede machten. Herrn Antistes Rede war auch sehr erwekend u. der Synode angemessen: auch Jkr. Bürgermeister Eschers,1691
Johann Conrad Escher vom Luchs (1761-1833), Sohn des Johann Heinrich, Ratsherrn, und der Dorothea Ott, verh. 1785 mit Anna von Muralt, Tochter des Conrad. 1782 Zürcher Sanitätsschreiber, 1783 Ratssubstitut, 1785 Oberratssubstitut und Legations-Sekretär, 1787 Unterschreiber, 1794 Stadtschreiber, 1798-1802 Mitglied der Verwaltungskammer des Kt. Zürich (1801-1802 Präs.), 1799 Mitglied des Grossen Rats der Helvetik, dann Mitglied der Notabelnversammlung zur Beratung der neuen Helvetischen Verfassung, 1803-1814 Bürgermeister des Standes Zürich, 1805, 1811, 1817 und 1820 Tagsatzungsgesandter; HBLS III, 75; HLS III, 301.schliessen
Rede, mit der die Synode beschlossen ward, hatte sehr viel Lehrreiches für uns Geistliche. Nach 1 Uhr ward die Synode entschloßen, u. ich gieng auf den Graben,1692
Haus der Familie Gessner am oberen Hirschengraben; dort wohnten Hans Caspar Gessner und Bäbe, geb. Hess mit ihren Kindern; nach deren Tod bezog es die mit Johann Wichelhausen verheiratete Tochter Elisabeth Wichelhausen, geb. Gessner; nach deren Hinschied ging das Haus in den Besitz von Johann Bernhard Spyri und Johanna, geb. Heusser über.schliessen
wo ich meine Lieben antraf – schon bey Tische sizend. Ich sezte mich zu ihnen hin, u. wir Geschwister mit ihren Kindern saßen nun froh bey einander. Bäbe1693
Bäbe Gessner, geb. Hess (1754-1826), Tochter von Hans Conrad Hess, Amtmann am Oetenbach, und Anna Barbara, geb. von Orelli, verh. 1779 mit Hans Caspar Gessner; vgl. Stammbäume Gessner-Keller und Hess-von Orelli, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
schien sehr gedrükt zu seyn. Nach dem Eßen gieng ich auf Besuch aus: erst zu Jkr. Bürgermeister Escher u. dann zu Hr. Rathsherr Rahn,1694
Salomon Rahn (1766-1836), Sohn des Hans Heinrich (1734-1796); 1794-1798 Landschreiber der Grafschaft Baden, 1803-1836 Mitglied des Grossen Rats, 1803-1831 des Kleinen Rats. Rahn war Vorsteher der Justiz- und Polizeikommission; HBLS V, 521.schliessen
welche beyde Herrn mir das Gleiche sagten, was mir gestern Hr. Rathshr. Steiner1695
Heinrich Steiner (1747-1827), Buchverleger und Ratsherr aus Winterthur, 1799 Präs. der Munizipalität Winterthur, Mitglied der Verwaltungskammer, 1803 Mitglied der Siebnerkommission, des Kleinen Rates, 1804 Stadtrat, 1805-1821 Stadtpräsident von Winterthur. HBLS VI, 536; Meinrad Suter, Winterthur 1798-1831, 53, 180 u. passim.schliessen
sagte, so daß ich nun einmal meinem Gemeindraths1696
Verschrieb für: Gemeindrath.schliessen
nichts anders nach Hause bringen kan, als – daß der Huber1697
Jakob Huber im Feld, der Anführer von Schweizers Gegnern; vgl. Hauschronik, 43f., 51f.schliessen
von ihm gefänglich eingebracht werden müsse. Von diesen Herrn gieng ich noch zu Herrn Rathsherr Kaufmann,1698
Hans Ulrich Kaufmann (1744-1810), Ratsherr aus Winterthur, 1798 Präs. der Gemeindekammer Winterthur, 1803/04 Kleinrat des Kantons, 1804 Stadtrat in Winterthur; Meinrad Suter, Winterthur 1798-1831, 180.schliessen
v. Winterthur, bey dem ich Geschäfte wegen Holz hatte, und der sich sehr gefällig gegen mich erzeigte. Nach 5 Uhr war ich wieder beym Kleinod1699
Haus am Rennweg 10, das über Generationen im Besitz der Familie Keller vom Steinbock war. Zu jener Zeit wohnte die "Jungfer Tante" Anna Barbara Keller (1735-1810) dort, zusammen mit Dorothea und Jakob (Jaque d.Ä.) Gessner, den zwei Kindern ihrer verstorbenen Schwester Elisabeth Gessner-Keller.schliessen
u. da sezte ich mich hin zum schreiben, bis die l[iebe] Mamma1700
Anna Schweizer, geb. Gessner (1757-1836), Tochter von Pfr. Caspar Gessner u. Elisabeth, geb. Keller, verh. 1785 mit Diethelm Schweizer; vgl. Hauschronik, 30, 32-34, 91, 139f.schliessen
ab dem Graben käme: erst nach 7 Uhr kame sie: u. da wir allein waren, konnt' es1701
Mundartl. Neutrum für das Femininum: sie.schliessen
mir nicht genug sagen, in welchem Druk unsre Geschwister auf'm Graben sich befinden, u. wie sie beynahe dadurch zerdrükt werden: es seye nun an dem, daß der l[iebe] Caspar1702
Hans Caspar Gessner (1748-1828), Sohn von Pfr. Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, verh. 1779 mit Bäbe Hess; Tuchpresser; Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
sich auf ein Amt melden wolle: u.s.f. Das Traurigste bey diesem Druke unsrer Geschwister ist das, daß sies ihren Kindern nie zeigten, wie sie stehen, u. auch izt noch nicht frey u. offen mit ihnen über ihre Lage reden. Was gewiß nicht recht ist. warum sollen Kinder ihre Aeltern reicher glauben als sie sind? u. würden die guten Kinder nicht auf manches gerne Verzicht thun, wenn sie wüssten, wie schwer es ihre Aeltern ankomme, es ihnen anzuschaffen? u.s.f.

 


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