21.1.1803
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Den 21.
Ein ganz stiller Tag – nur etwas Kummervoll für mich, daß Schuhlmeister weder gestern noch heüte zu uns kam: er muß von dem bernerischen Entscheid gehört haben, u. hat ihn gestern in der Munizipalität, die bey einander versammelt war, gewiß vernohmen: dennoch, kein Tritt von ihm in unser Haus: Dies verursachte bey mir viel bang machende Gedanken. Ich überlasse zwar alles mit Ruhe Dir – Du mich leitender führender Gott! dessen Nähe ich oft so labend u. stärkend in der vorigen Sturmzeit erfahren habe! auch in neüer Sturmzeit wirst Du mir nicht ferne seyn! Ach, ohne Dich – wie nichts bin ich! u. in Dir u. mit Dir – wie viel bin ich! Dies ist das Resultat meiner ganzen Lebensgeschichte, u. besonders der lezten dreymonatlichen Geschichte meines Lebens. Herr! verlasse mich nicht! Doch, Du kanst mich nicht verlassen, wenn ich nur kindlich an Dir hange, u. fest auf Deinen Nammen vertraue. Davon lebe ich allein, daß Du mir zur Seite gehest; u. darin bestehe ich allein, daß Du mich mit Deinem Lichte leitest, u. Deine Wahrheit nie von mir weichen lassest! Oh Dein Wort sey eine Kerze meinen Füssen, u. Dein Licht führe mich stets auf ebner Bahn!
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