20.9.1803
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Dienstag den 20 erster Synodustag
Da ich diesen Morgen auf's Rathhaus kam, ward ich von allen mir bekanten Hr. Pfarrern mit herzlicher Liebe bewillkommnet.
Hr. Antistes1676
Johann Jakob Hess (1741-1828), ord. 1760, dann Vikar seines Onkels Kaspar in Neftenbach, anschliessend ausführliches Bibelstudium, Grundlage seines grossen theologischen Werks, 1777 Diakon am Fraumünster, 1777-1795 Präs. der Asketischen Gesellschaft, 1795 Antistes; HBLS IV, 208f.; ZhPfrB, 334f.; ADB; G. Gessner, Blicke auf Leben und Wesen von J.J. Hess, 1829; F. Ackva, Johann Jakob Hess (1741-1828) und seine Biblische Geschichte, Bern 1992; Nachlass in ZBZ: FA Hess 1741, und StAZ: Amtsnachlass.schliessen
eröfnete die Synode mit einem christlichen Gebethe; worauf einige junge Geistliche in den Eid genohmen, hernach die Censur1677
Die Zensur ist die Beurteilung von Lehre und Lebenswandel der Geistlichkeit, seit ihrer Einführung nach der Reformation die wohl wichtigste Funktion der Synode; W. Baltischweiler, Die Institutionen der evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, 58-60.schliessen
sehr lehrreich gehalten ward: u. zum Beschlusse lase Hr. Antistes einige kirchliche Nachrichten vor, die aus andern Cantonen ihm zugesendt worden.
Nach der Synode begab ich mich zum Kleinod1678
Haus am Rennweg 10, das über Generationen im Besitz der Familie Keller vom Steinbock war. Zu jener Zeit wohnten die "Jungfer Tante" Anna Barbara Keller (1735-1810) und nach dem Tod ihrer verwitweten Schwestern, Regula Escher-Keller (gest. 1800) und Elisabeth Gessner-Keller (gest. 1797), noch deren Kinder Dorothea (Döde) und Jakob (Jaque d.Ä.) Gessner dort.schliessen
[77] um meine Lieben zugrüßen: sie waren zwischen 10 u. 11 Uhr hier wohl angekommen, u. verabredeten, heüte bey der l[ieben] Tante1679
Anna Barbara Keller (1736-1810), jüngste Tochter von Hans Balthasar Keller u. Regula, geb. Landolt, Schwester von Elisabeth Gessner-Keller; vgl. C. Keller-Escher, Genealogie der Familie Keller vom Steinbock von Zürich, Bd. 1 u. 2 (ZBZ, Ms Z II 613 u. 613a).schliessen
zubleiben: ich gieng zu Georg1680
Hans Georg Gessner (1765-1843), Sohn von Pfr. Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, Schwager von Diethelm Schweizer, verh. mit 1) 1791 Bäbe Schulthess, 2) 1795 Anna Lavater; ord. 1787, dann Vikar seines Vaters in Dübendorf, 1791 Diakon und 1794 Pfr. am Oetenbach und Diakon am Fraumünster, 1799 Pfr. am Fraumünster, 1828 Pfr. am Grossmünster und Antistes; ZhPfrB, 295; HBLS III, 500; Georg Finsler, Georg Gessner, 1862.schliessen
zum Mittageßen, wo ich eine auserlesene Gesellschaft antrafe: unter anderm auch Hr. Rathsherr Steiner1681
Heinrich Steiner (1747-1827), Buchverleger und Ratsherr aus Winterthur, 1799 Präs. der Munizipalität Winterthur, Mitglied der Verwaltungskammer, 1803 Mitglied der Siebnerkommission, des Kleinen Rates, 1804 Stadtrat, 1805-1821 Stadtpräsident von Winterthur. HBLS VI, 536; Meinrad Suter, Winterthur 1798-1831, 53, 180 u. passim.schliessen
v. Winterthur, der ein Mitglied der Justiz u. Polizey-Commißion ist: mit dem redte ich nun gar weitlaüftig über den Huber1682
Jakob Huber im Feld, der Anführer von Schweizers Gegnern; vgl. Hauschronik, 43f., 51f.schliessen
u. über die Wache: er aüßerte sich, daß sie fest entschlossen seyen, leztere nicht eingehen zu lassen, bis der Huber gefänglich eingebracht seye: u.s.f. ich war froh, diesen Herrn hier anzutreffen, weil ich ihm sonst einen Besuch hätte machen müßen. Nach dem Essen war ich noch eine Weile allein bey der l[ieben] Nette,1683
Anna Gessner-Lavater (1771-1852), Tochter von Johann Caspar Lavater u. Anna, geb. Schinz, verh. 1795 mit Hans Georg Gessner.schliessen
die müde vom Bereiten der Mahlzeit ware: darnach machte ich noch ein paar Besuche bey Bauinspektor Stadler1684
Hans Conrad Stadler (geb. 1752), hier mit der Berufsbezeichnung, mit der er auch im Bürgeretat verzeichnet ist.schliessen
u. bey Hrn. Rathsherr Pestaluz;1685
Johann Jakob Pestalozzi (1749-1831), Politiker, Gelehrter und Kaufmann, 1788 Ratsherr, 1793 zürcherischer Repräsentant in Genf, während des Stäfner Handels in Horgen, 1798 eidg, Abgeordneter auf dem Rastatter Kongress, 1799 nach Basel deportiert, nachher Präs. der Stadtverwaltung, 1802 Mitglied der prov. Regierung des Kts. Zürich, während der Mediation Präs. der kant. Verwaltungskommission, Mitglied des Kleinen Rats, 1814 Staatsrat. Nachlass in ZBZ; HBLS 5, 404.schliessen
u. gienge dann wieder zum Kleinod, wo ich bey meinen Lieben die l[iebe] Bäbe1686
Bäbe Gessner, geb. Hess (1754-1826), Tochter von Hans Conrad Hess, Amtmann am Oetenbach, und Anna Barbara, geb. von Orelli, verh. 1779 mit Hans Caspar Gessner; vgl. Stammbäume Gessner-Keller und Hess-von Orelli, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
ab dem Graben antraf, wo hernach auch noch der l[iebe] Caspar1687
Hans Caspar Gessner (1748-1828), Sohn von Pfr. Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, Schweizers Schwager, verh. 1779 mit Bäbe Hess; Tuchpresser; Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
kam, mit denen wir allso diesen Abend hier zubrachten.

 


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