20.4.1804
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Freytag den 20.
Unser l[iebe] Jaque2046
Jakob Gessner d.Ä. (1759-1823), Schweizers Schwager, Sohn des Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, verh. 1803 mit Anna Schulthess; Offizier in holländischen Diensten bis 1795, Oberrichter in Zürich, 1803 Stadtrat, 1805 Statthalter des Bezirks Zürich; vgl. Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
schrieb uns heüt unter anderem auch dieses ...
"Die Verhöre mit den Rebellen gehen ihren Gang fort;2047
Das Kriegsgericht trat am 16. April 1804 das erste Mal im Zunfthaus zur Meisen zusammen, fünf Tage später, also zur Zeit, da Jaque Gessner diesen Brief abschickte, hatte es die Todesurteile bereits gefällt, am 25. April 1804 wurden sie vollstreckt; Graber, Zeit des Teilens, 350f.schliessen
man sagt, Willi2048
Johann Jakob Willi (1772-1804), Führer im Bockenkrieg. Willi wurde von Berner Truppen in Stäfa gefasst, nachdem der Oberländer Aufstand in sich zusammengebrochen war. Willi und Schneebeli hatten sich einen Verteidiger verbeten, "da diese auf höhere Weisung die Empörung gegen die rechtmässige Obrigkeit zugeben mussten und nur um Milde bitten durften". Dem Gericht bestritten sie auch das "Recht, über sie zu urteilen und appellierten gegen die Verletzung der Verfassung an den Vermittler", d.i. Napoleon Bonaparte; Brunner, Der Kanton Zürich in der Mediationszeit, 96; vgl. auch Graber, Zeit des Teilens, 349, 355; Leuthy, Vollständige Geschichte von dem Bockenkrieg, 98.schliessen
schwäze viel. Täglich werden noch Arrestanten eingebracht. Daß die Horger unverbeßerlich sind u. bleiben, ist eine schon lange bekannte Sache; in Wald2049
Wald war eines der Zentren des Aufstands im Oberland, wo es nach dem Sieg von Bocken zu einer gewissen Truppenmobilisierung für die Aufständischen gekommen war; Graber, Zeit des Teilens, 324f.schliessen
soll es am Sontag nicht besser gegangen seyn: indeß wird nun doch die Sache ihren strengen Gang gehen, u. dann zugewarten stehen, ob nicht die Furcht diese Ruhestörer im Zaum halten könne.
Hr. Rathsherr Lavater2050
Diethelm Lavater (1743-1826), Bruder von Johann Caspar Lavater, Apotheker und Arzt; 1792 Mitglied des Rats, 1794-1798 des Geheimen Rats, 1799 der Interimsregierung, 1803 des Grossen und des Kleinen Rats, Sanitätsrat; HBLS IV,636.schliessen
wird in Horgen u. bey eüch die Huldigung einnehmen: da soll er gestern im Pfarrhaus gefragt haben – wie es wohl mit Hirzel zumachen sey; er wünsche selbst die Huldigung dort einzunehmen; allein, da der Weg so schlecht, u. auch kein Wirtshaus da sey, so mache er sich Bedenken etc. etc. Von der Nette2051
Anna Gessner-Lavater (1771-1852), Tochter von Johann Caspar Lavater u. Anna, geb. Schinz, verh. 1795 mit Hans Georg Gessner.schliessen
ist er sehr ersucht worden, doch selbst in Hirzel zugehen; ihr werdet ihn gewiß gerne beherbergen, lieber, als daß eüre Gemeine sich wieder mit den Horgern vereinigen müsse: etc. Heüte geht nun unser Georg2052
Hans Georg Gessner (1765-1843), Sohn von Pfr. Caspar Gessner, Schwager von Diethelm Schweizer, verh. 1795 mit Anna (Nette) Lavater; ord. 1787, dann Vikar seines Vaters in Dübendorf, 1791 Diakon und 1794 Pfr. am Oetenbach und Diakon am Fraumünster, 1799 Pfr. am Fraumünster, 1828 Pfr. am Grossmünster und Antistes; ZhPfrB, 295; HBLS III, 500; Georg Finsler, Georg Gessner, 1862.schliessen
noch zu ihm, um ihn darin zubestärken. Ich denke, ihr wünschet dies wol herzlich, u. brächtet gerne noch diese Aufopferung."
Ja freylich, riefen wir alle auf diese uns unerwartete Nachricht; wir wussten nichts von dieser nahen Huldigung; noch weniger, daß Herr Rathshr. Lavater sie in unsrer Gegend einzunehmen habe; nichts erwünschters wäre uns, als diesen l[ieben] Mann bey uns zusehen; u. dann wär' es wieder so ein Auszeichnen unsrer Gemeine, das ihr neü winken soll, zur Ehre u. Pflicht zurük zukehren. Ich theilte diese Nachricht ein paar Gemeindräthen mit, u. die freüten sich höchlich darüber, u. wünschten, daß es so in Erfüllung gehen möchte: u. wir alle, besonders unsre Kinder wünschen es auch.
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Aber es ward nichts daraus.

 


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