19.11.1804
Schrieb uns unsre l[iebe] Bäbe2362
Bäbe Gessner, geb. Hess (1754-1826), Tochter von Hans Conrad Hess, Amtmann am Oetenbach, und Anna Barbara, geb. von Orelli, verh. 1779 mit Hans Caspar Gessner; vgl. Stammbäume Gessner-Keller und Hess-von Orelli, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
dieses ... "Darüber, daß ihr uns den l[ieben] Jaque2363
Ihren Sohn Jakob (Jaque) Gessner d.J. (1782-1806). schliessen
heimschiktet, u. damit, wie eüer liebend Herz fürchtete, unsre schwere Last vermehrtet, /ihr Caspar2364Kaspar Gessner (1780-1812), Sohn des Hans Caspar und der Bäbe, geb. Hess, Tapezierer; verh. 1807 mit Anna Lavater, Tochter des Horgener Pfarrers Johann Kaspar Lavater, spätere Frau von Birch, Stiefmutter von Salomon von Birch; Hauschronik, 58.schliessen
ware auch gefährlich krank an einem hizigen Gallenfieber/2365Typhusart, fieberhafte Erkrankung, die mit Gelbsucht einhergeht.schliessen
seyd ohne alle Sorge: es ist just das Gegentheil; wir sind viel ruhiger, daß er da ist, u. Hr. Doktor ihn täglich sieht: der machte erst nicht viel aus diesem neüen hypochondrischen Anfall des l[ieben] Jaquens; aber nachdem er doch nach u. nach aus dem, wie der l[iebe] Jaque sich aüßerte, u. wie er selbst dem Onkle Pfarrer,2366Hans Georg Gessner (1765-1843), Sohn von Pfr. Caspar Gessner u. der Elisabeth, geb. Keller, Schwager von Diethelm Schweizer, verh. mit 1) 1791 Bäbe Schulthess, 2) 1795 Anna Lavater; ord. 1787, dann Vikar seines Vaters in Dübendorf, 1791 Diakon und 1794 Pfr. am Oetenbach und Diakon am Fraumünster, 1799 Pfr. am Fraumünster, 1828 Pfr. am Grossmünster und Antistes; ZhPfrB, 295; HBLS III, 500; Georg Finsler, Georg Gessner, 1862.schliessen
u. uns erzählte, wie ihm zu Horgen war, u. was mit ihm vorgieng, ehe er zu eüch in Hirzel kam, so sahe er es ganz anders an, u. gab ihm Geblüt verdünnernde Tisane2367Frz. Tisane, Arzneitrank: hier wohl aus Weidenrinde, die "blutverdünnend" wirkt.schliessen
u. findet gut, daß er diese noch mit Ruhe gebrauche: er hoft immer, er erhohle sich wieder bald, u. so, daß er wieder mit Freüden nach Horgen gehen dürfe. Aber ach, mir ist darüber sehr bange; dieser Rükfall erschrekte mich sehr: ich fürchte das Uebel size zu tief in seinen Nerven: u. wenn ich denn doch denken u. fürchten müßte, er könte deßhalb nicht in Horgen bleiben, so ist alles dunkel vor meinem Blik – wo denn anders hin? was dann anfangen? zumal in unsrer Lage? er mögte seyn, wo er wollte, so wäre er nicht beßer auch in Absicht auf seine Gesundheit versorget. Und doch, wie dürfte man es Herrn Pfarrers2368Die Familie des Horgener Pfarrers Johann Kaspar Lavater (1735-1806), Sohn von Dekan Hans Jakob Lavater in Neunforn, Vetter des Zürcher Pfarrers und Physiognomikers Johann Caspar Lavater, seit 1781 Pfarrer von Horgen, verh. 1768 mit Ester, geb. Vogel (geb. 1741), Tochter von Hans Caspar Vogel u. Anna, geb. Lavater; ZhPfrB, 403; J.P. Zwicky, Die Familie Vogel von Zürich, 152.schliessen
zumuthen, es nur noch mit ihm zuprobieren, wenn es nicht viel besser mit ihm wird? mit Frau Pfr. u. der Jgfr. Lisette2369Anna Elisabetha Lavater (geb. 1772), Tochter des Horgener Pfarrers Johann Kaspar Lavater u. der Ester, geb. Vogel.schliessen
dürft u. könt' ich wol darüber frey sprechen; aber Hr. Pfarrer ist gewiß kaum zuberuhigen; er fürchtet sich gewiß zu sehr. Ach, daß der Herr uns zeige, was wir thun müssen, u. dir, du Lieber! es selbst eingebe, wie du mit diesen guten Leüten darüber sprechen u. sie beruhigen könnest. Grüsse mir sie alle, besonders Jgfr. Lisette; sie hat mir recht herzlich geschrieben, aber ich sehe wol, daß sie sich fürchten, den l[ieben] Jaque wieder zu sich zunehmen, u. glauben, die Geschäfte seyen ihm zu schwer, u. seine zarte Gesundheit ertrage das nicht. Nun wir überlaßen es dem Herrn u. dir, wie du mit ihnen darüber reden kanst. u.s.f."