19.5.1803
Kame Hauser1358
Diese Aüßerungen des Hrn. D. Landis gefielen mir, u. ich blieb daher heüte bey dem Entschluß, den ich schon gestern fasste, nemlich diesen neüen Vorfall gerade an Jkr. Brgrmstr. Escher als Praesident der Polizey-Commission einzuberichten: um das Distriktgericht zu Horgen von mir abzulehnen, schrieb ich ihm unter anderem dieses ...1363
Die mir eingehändigte huberische Schrift köne nicht für eine Injurienschrift angesehen werden, sondern
1. als eine frevle Uebertrettung der vortreflichen Zuschrift, die die Regierungs-Commission allhier durch Herrn D. Landis habe verlesen laßen.
2. Als ein Aufruf zu neüer Unruhe in der Gemeine: u.
3. Als Folge von der bey dem Distriktgericht zu Horgen in Steken1364
Hans Heinrich Hauser, Präsident des neuen Gemeinderats von 1803.schliessen
noch vor der Predigt /es war Auffart/ zu mir, u. relatirte1359Von frz. relater: berichtete.schliessen
mir von seinem gestrigen Besuch bey Hrn. D. Landis:1360Kaspar Landis (1766-1841), Arzt, Sohn des Heinrich Landis, Arztes, von Richterswil, Mitglied der Wädenswiler Lesegesellschaft, 1798 Mitglied der Landeskommission, seit dem Rücktritt Aschmanns Adjunkt des Bezirkstatthalters, 1803 Grossrat; Brändli, Die Retter der leidenden Menschheit, 380, 420.schliessen
Der habe gar sehr über des Hubers1361Jakob Huber im Feld, der Anführer von Schweizers Gegnern; vgl. Hauschronik, 43f., 51f.schliessen
Schrift gethan, u. sich dahin geaüssert – "es seye eigentlich ein Injurien-Schrift, die für das Distriktgericht zu Horgen gehöre, u. die Huber da verantworten müsse. Indeß köne ich mich mit meinen Freünden in der Stadt berathen, u. auch selbst mit Jkr. Brgrmstr. Escher,1362Johann Conrad Escher vom Luchs (1761-1833), Sohn des Johann Heinrich, Ratsherrn, und der Dorothea Ott, verh. 1785 mit Anna von Muralt, Tochter des Conrad. 1782 Zürcher Sanitätsschreiber, 1783 Ratssubstitut, 1785 Oberratssubstitut und Legations-Sekretär, 1787 Unterschreiber, 1794 Stadtschreiber, 1798-1802 Mitglied der Verwaltungskammer des Kt. Zürich (1801-1802 Präs.), 1799 Mitglied des Grossen Rats der Helvetik, dann Mitglied der Notabelnversammlung zur Beratung der neuen Helvetischen Verfassung, 1803-1814 Bürgermeister des Standes Zürich, 1805, 1811, 1817 und 1820 Tagsatzungsgesandter; HBLS III, 75; HLS III, 301.schliessen
ob diese Schrift nicht gerade der Polizey-Commission eingehändigt werden köne, was er ganz wohl leiden möge." Diese Aüßerungen des Hrn. D. Landis gefielen mir, u. ich blieb daher heüte bey dem Entschluß, den ich schon gestern fasste, nemlich diesen neüen Vorfall gerade an Jkr. Brgrmstr. Escher als Praesident der Polizey-Commission einzuberichten: um das Distriktgericht zu Horgen von mir abzulehnen, schrieb ich ihm unter anderem dieses ...1363
Der Brief Schweizers an Bürgermeister Escher hat sich auch im Nachlass in zwei Abschriften erhalten; FA Schweizer/Heusser D III 4a u. b.schliessen
[Dok. 26] Die mir eingehändigte huberische Schrift köne nicht für eine Injurienschrift angesehen werden, sondern
1. als eine frevle Uebertrettung der vortreflichen Zuschrift, die die Regierungs-Commission allhier durch Herrn D. Landis habe verlesen laßen.
2. Als ein Aufruf zu neüer Unruhe in der Gemeine: u.
3. Als Folge von der bey dem Distriktgericht zu Horgen in Steken1364
Mundartl. für: ins Stocken.schliessen
gerathenen Untersuchung der am Pfarrhaus Hirzel begangenen Freveln durch die Loslassung des inhaftirt gewesenen Jakob Schärers.1365Jakob Schärer, Untere Halden (Troli im Loch).schliessen
––