19.4.1803
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Dienstag den 19
Heüt erhielten wir Briefe von unsern Lieben durch den Strikler. Unser Georg1198
Hans Georg Gessner (1765-1843), Sohn von Pfr. Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, Schwager von Diethelm Schweizer, verh. mit 1) 1791 Bäbe Schulthess, 2) 1795 Anna Lavater; ord. 1787, dann Vikar seines Vaters in Dübendorf, 1791 Diakon und 1794 Pfr. am Oetenbach und Diakon am Fraumünster, 1799 Pfr. am Fraumünster, 1828 Pfr. am Grossmünster und Antistes; ZhPfrB, 295; HBLS III, 500; Georg Finsler, Georg Gessner, 1862.schliessen
schrieb mir ...
"Ein sonderbarer Einfall mit der Mediation! es ist aber in deiner Stellung recht u. würdig gewesen, sie nicht auszuschlagen. wenn die Regierung die Mediation unterschreibt, so könte vielleicht das Bleiben das rathsamste seyn. Indeßen überleget mit Gebeth. Gottes Segen seye mit eüch! es wird eüch gewiss wieder vergeltende Ruhe u. Genuß werden."

Bäbe1199
Bäbe Gessner, geb. Hess (1754-1826), Tochter von Hans Conrad Hess, Amtmann am Oetenbach, und Anna Barbara, geb. von Orelli, verh. 1779 mit Hans Caspar Gessner; vgl. Stammbäume Gessner-Keller und Hess-von Orelli, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
schrieb uns dieses ...
"Was sollen wir zu der Mediation sagen? Freylich wars nothwendig, die Reg. Commission darüber zuberichten, denn der ist nun die ganze Sache anhängig gemacht; u. was die sagt, wird viel entscheiden. Ist sie damit zufrieden, nun so ists auch unser als der Christen Sinn, Friedensvorschläge anzunehmen u. einzugehen: aber ja, man sollte doch darauf zählen dürfen, daß ihr sicher seyd – sonst wärs schreklich.
Unser Georg hätt eüch immer gern an einem andern Ort: u. er hat wichtige Gründe: u. wer von allen eüren Lieben wünschte eüch nicht an ein beßers Ort – unter menschlichere Menschen! Aber ich begreiffe auch, daß es schwer für eüch ist, eüch zum weggehen zuentschließen: indeß bedenkt u. berathet ihrs mit Gott u. eüch selbst: der Herr zeige eüch seinen Willen."
Was unsre Bäbe uns hier schrieb, machte uns inquiet:1200
Von lat. inquietus: unruhig.schliessen
auch des l[ieben] Georgen Briefgen winkt uns auf eine scharfe Prüfung unsrer Lage. wir waren wol eine Stunde bey einander, überlegten u. erwogen alles auf allen Seiten, und fanden zuletzt, daß wir im gegenwärtigen Zeitpunkt von hier nicht weg könen, ammeisten weil weit aus der grössere Theil der Gemeine das nicht nur nicht wünscht, sondern es auf alle mögliche Weise zu hintertreiben sucht: wir blieben fest dabey, ferner auszuhalten u. stehen zubleiben: dies schrieb ich heüte unserm Georg mit dem Verdeüten – "wenn die Regierung es nöthig finden sollte, mich anderswohin zu versezen u. damit der Hirzler-Historie ein Ende zumachen, so unterziehen wir uns dem, u. nehmens als Wille unsers Herrn an: aber bey der Sache thun wir izt nichts: u.s.f."

 


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