18.11.1802
Heüte schrieb ich einen ziemlich weitlaüftigen Brief an Hrn. Antistes Heß,769
Johann Jakob Hess (1741-1828), ord. 1760, dann Vikar seines Onkels Kaspar in Neftenbach, anschliessend ausführliches Bibelstudium, Grundlage seines grossen theologischen Werks, 1777 Diakon am Fraumünster, 1777-1795 Präs. der Asketischen Gesellschaft, 1795 Antistes; HBLS IV, 208f.; ZhPfrB, 334f.; ADB; G. Gessner, Blicke auf Leben und Wesen von J.J. Hess, 1829, F. Ackva, Johann Jakob Hess (1741-1828) und seine Biblische Geschichte, Bern 1992; Nachlass in ZBZ: FA Hess 1741, und StAZ: Amtsnachlass.schliessen
worin ich ihm meine Lage näher eröfnete, u. auch etwas von dem vielen Geschwäz, das wir am Sontag inne geworden, mit einfliessen liesse. Er so wohl als auch unser Georg schrieb mir aüsserst ermunternd, daß ich fest darauf beharren soll zupredigen, u. mich durch nichts hievon abführen zulaßen. Der Kirchenrath770Der Kirchenrat entspricht dem Examinatorenkonvent der Zeit vor der Revolution; seine Aufgaben waren die Prüfung der Theologiestudenten und die Kontrolle der amtierenden Geistlichkeit; bei der Pfarrerwahl hatte er das Vorschlagsrecht. Während der Helvetik ist seine Organisation im Fluss, 1803 erhielt er mit dem kleinen Konvent und dem grossen Konvent wieder eine feste organisatorische Gestalt; Baltischweiler, Die Institutionen der evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, 67-87.schliessen
habe an den Reg. Stadthalter771Regierungsstatthalter ist damals Hans Jakob Koller (1757-1841), der nach dem erzwungenen Rücktritt der provisorischen Regierung am 28./29. Oktober 1802 von den Franzosen eingesetzt wurde, aber weitgehend machtlos blieb; Dändliker III, 155; Graber, Zeit des Teilens, 242; HBLS IV, 529.schliessen
geschrieben u. ihn gebethen, mir Schuz u. Schirm zuverschaffen. [Dok. 3] 