18.7.1804
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Mitwoch den 18.
Schrieb ich meiner Nette2244
Schweizers Gattin Anna, geb. Gessner (1757-1836).schliessen
dieses ...
"Dein Briefgen, du Herz! erhielt ich gestern auf dem Graben,2245
Haus der Familie Gessner am oberen Hirschengraben; dort wohnten Hans Caspar Gessner und Bäbe, geb. Hess mit ihren Kindern, nach deren Tod bezog es die mit Johann Wichelhausen verheiratete Tochter Elisabeth Wichelhausen-Gessner; nach deren Hinschied ging das Haus in den Besitz von Johann Bernhard Spyri und Johanna, geb. Heusser über.schliessen
u. freüte mich sehr, daß es leidenlich mit dir gehet, u. daß das Trank dir nicht wiederstehet. Mit Hrn. Doktor2246
Im Tagebuch vom 27.-31.5.1805 als Doktor im Waldreis bezeichnet; daher wahrscheinlich Heinrich Lavater (1768-1819), Sohn des Johann Caspar Lavater und der Anna, geb. Schinz, Bezirksarzt und Arzt am Zuchthaus in Zürich; HBLS IV, 636.schliessen
hab ich noch nie reden könen, will schauen, obs noch möglich werde. Die Bremer Geistlichen hab ich gesehen: Herrn Ewald2247
Johann Ludwig Ewald (1748-1822), als Sohn eines Landrentmeisters in Dreieneichen, Grafschaft Ysenburg geboren, studierte 1766-1770 in Marburg und Göttingen, 1770 Pfr. in Offenbach, 1781 Lippe-Detmoldischer Hofprediger, 1791 Generalsuperintendent in Detmold, 1796 zweiter Prediger an der Stephanikirche in Bremen, 1802 Professor am Gymnasium, 1805 Professor der Theologie in Heidelberg, 1807 Grossherzoglich-Badischer Hofrat. Erbaulicher Schriftsteller und Herausgeber einer christlichen Monatsschrift (1800-1805), aus der Schweizer im Tagebuch zitiert, September-Dezember 1801, Pkt. 8.schliessen
zwey Mal: der ist ein großer fetter ansehnlicher freündlicher u. leütseliger Mann, der jedoch in der grossen Welt lebt, gewiß mit leichterer Verführung, als der th[eüre] Lavater sel.2248
Johann Caspar Lavater (1741-1801), Sohn des Johann Heinrich, Arztes, und der Regula Escher vom Glas, verh. 1766 mit Anna Schinz; ord. 1762, 1765 Mitglied der Helvetischen Gesellschaft und Mitarbeiter am Erinnerer, 1769 Diakon, 1775 Pfr. am Oetenbach, 1778 Diakon, 1787 Pfr. an St. Peter. Mit seinen Werken, bes. den Physiognomischen Fragmenten zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe (1783-1787) und den Aussichten in die Ewigkeit (1768/69) wurde er eine europäische Berühmtheit, unterhielt Kontakte mit u.a. Spalding, Herder, Jung-Stilling, Claudius, Goethe; HBLS IV, 636; ZhPfrB, 403; Killy VII, 181-183.schliessen
wie man dem seine Gestälernheit gegen alles Weltische so gleich ansahe, so scheint Ewald sehr offen für die Welt zuseyn, u. aus ihren Forderungen sich kein grosses Gewissen zumachen. Auch scheint er noch durch keine grossen Leiden gegangen zuseyn, durch die muß er gewiss noch ausgeglühet werden.
Herr Pastor Meyer2249
Wahrscheinlich Heinrich Meier (1752-1813), verh. 1792 mit Johanna Wichelhausen; Prediger an der Paulikirche und am Johanneskloster in Bremen. Meta Post erwähnt unter den Freunden Lavaters in Bremen gleich nach Johann Ludwig Ewald einen Heinrich Meier (1752-1813), vgl. Brief an Lavater vom 11.10.1797, abgedr. in Günter Schulz, Meta Post im Briefwechsel mit Lavater (1794-1800), in: Jahrbuch der Wittheit zu Bremen VII, 261: im Nachlass Schweizers findet sich anlässlich von Meiers Tod ein Kondolenzvers an seine Witwe Meier-Wichelhausen vom 19.9.1813; FA Schweizer/Heusser, C I 28.schliessen
– auch ein grosser fetter Mann, jedoch der offenste ehrlichste geradeste Mann ohne alle Vornehmität, dem das Christenthum auf den Lippen, in den Augen u. im Herzen sizt. Er hat viel ähnliches mit Hrn. Pfr. Sulzer2250
Wahrscheinlich Johann Konrad Sulzer (1745-1819), ord. 1763, dann Hauslehrer, 1769-1771 Studium in Berlin, 1774 Pfr. in Seuzach, 1789 Rektor, 1792 zweiter, 1799 erster Pfarrer in Winterthur, Schulinspektor, 1804 Kirchenrat, 1813 Dekan. Freund von Lavater, Hess und Jung-Stilling; ZhPfrB, 560. – Zur Beziehung Sulzers zum Pfarrhaus Schweizer vgl. Hauschronik, 67.schliessen
zu Winterthur. Mit dem konnte ich einiges allein reden: er scheint schon durch viele Leiden gegangen zuseyn: er hat aber auch 10 lebendige Kinder: ich konte einen herzlichen Abschied mit ihm machen. Beyde sind heüte in die kleinen Cantone verreisst. Von den Frauenzimmern, die mit ihnen gekommen sind, werd ich wol keines sehen, weil eine von ihnen krank ist: sie sollen bis in Herbst hier bleiben, u. da werden wir sie wol noch zusehen bekommen. u.s.f."

Die wenigen Zeilen, die ich heüte von meiner Nette erhielte, versicherten mich seiner2251
Mundartl. Neutrum für das Femininum: ihrer.schliessen
immer mehrern Stärkung, u. des Wohlseyns aller meiner Lieben, so daß ich mit aller Ruhe an die Besuche konnte, die ich heüte zumachen mir vornahm.

 


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