18.2.1803
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Freytag den 18 –
Unsre Nette1051
Die damals etwas mehr als 15-jährige Tochter Anna Schweizer (1787-1837), zweitälteste Tochter von Diethelm Schweizer und Anna, geb. Gessner, verh. 1810 mit Heinrich Morf, 1816 geschieden; Hauschronik, 34, 72ff.schliessen
kränkelt immer – schon seit Anfang dieses Jahres .. es ist mir bald bange um dies Kind: es sollte seine Monatzeit bekommen, u. die scheint bey ihm schwer durchzubrechen. Gott! was ist auch diese Monatzeit? ich bin izt an die 18 Jahre verheürathet, habe von meiner Nette 6 Kinder erhalten, habe an die 18 Jahre gesehen, erfahren, daß eine solche Reinigung bey dem weiblichen Geschlechte ist, u. in diesen 18 Jahren /vorher wusste ich nicht davon/ habe ich nichts ausfindig machen könen, was sie eigentlich auch seye: so viel lernte ich kennen, daß es ein monatlicher Blutabfluß ist – aber haben sie dann auch so mehr Blut als wir – Mannspersonen? bey uns wird nichts so wahr genohmen: es scheint, als ob die Haupt-Leibeskonstitution bey dem weiblichen Geschlecht aus Blut bestehe: ich dächte, ich müsste mein ganzes menschliches Wesen verlieren, wenn ich alle Monate so viel Blut verlöre: u. doch sind sie gerade nach jedem Blutverlust am muntersten, ich seze hier bey, am empfänglichsten zum Beyschlaf. Warum auch das? Die aüßere weibliche Gestalt, Form, Figur des weiblichen Körpers kenne ich nun so ziemlich – aber dies ihr Inners u. aus ihrem Innern Herfliessendes ist mir noch verborgen – ich kan's nicht ergründen: u. doch ists für so viele tödtlich!!
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