17.12.–18.12.1802
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Freytag den 17.
Eben, da wir am Mittagessen waren – erblikten wir einsmals894
Mundartl. für: plötzlich.schliessen
Franzosen. Ein Trupp zoge bey unserm Haus vorbey nach dem Feld. Schnell stand der l[iebe] Onkle auf u. sagte: "Nun gilts einmal in die Stiefel zu steigen! wozu es auch kommen kan! Wann hätten wirs an uns kommen laßen, uns über die Franzosen zufreüen – über die, die diesmal in die Schweiz gekommen? u. doch, müssen wir uns izt über sie freüen!" Wirklich konnten wir nicht anders, als uns über diese Erscheinung zufreüen, wenn sie gleich drükend für meine Gegner würde: sie konnten durch nichts anders geschweiget895
Zum Schweigen gebracht.schliessen
werden. wir wurden bald inne, daß ihre Billet896
Einquartierungsbefehle mit Angabe des Standorts.schliessen
zu Zürich gemacht worden: sie wurden in die Haüser meiner Wiederpart verlegt: die Cheffs davon erhielten 8 u. 6. Die Offiziers wollten nicht in Baurenhaüser einquartirt seyn: sie kamen allso zu uns mit einer – Madam: wir nahmen sie aus Gefälligkeit auf; u. waren unaussprechlich froh, den l[ieben] Jaque bey uns zu haben, der mit ihnen reden konnte, weil sie thaten, als ob sie kein deütsches wort reden konnten. [Dok. 11]
Nun wards stille in der Gemeine. Die Schuhlstube ward so gleich zur Wachtstube gemacht, so daß ich am
Samstag den 18 keine Unterweisung halten konnte.

 


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