17.8.–1.9.1804
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4 Vorkommen in diesem Eintrag
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Den 17
Schikte ich meine beyden kleinern Kinder2278
Anna Margaretha Barbara Schweizer (1797-1876), die spätere Meta Heusser-Schweizer, und Dorothea Schweizer (1799-1822).schliessen
mit der Sette2279
Elisabeth (Sette) Gessner (1755-1831), Schweizers Schwägerin, Tochter von Pfr. Caspar Gessner u. Elisabeth, geb. Keller, lebte seit der Heirat Schweizers mit Anna Gessner 1785 in deren Haushalt, vgl. Hauschronik 33, 91.schliessen
auf Poken,2280
Bocken ob Horgen, damals Gast- und Kurhaus.schliessen
um den Steinerischen Kindern daselbst einen Besuch zuhaben; sie blieben, weil es zuregnen anfieng, bey ihnen über Nacht, u. kamen Morgens
Den 18 zurük, wo sie uns erzählten, wie freündschaftlich sie von des l[ieben] Steiners2281
Familie Karl Emmanuel Steiner (1771-1846), Dr. med., 1819-1831 Oberamtmann zu Winterthur; HBLS VI, 535.schliessen
behandelt worden.
Den 20 Kam die l[iebe] Käther Kramer2282
Anna Catharina Cramer (1765-1826/1812), Tochter des Metzgers Caspar Cramer und der Anna, geb. Jenny (geb. 1737), eine Nachbarin der Keller im Kleinod; verh. 1806 mit Landschreiber Johannes Fries (geb. 1755); vgl. Stammbaum der Familien Wirz, Fries, Heim, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
zu uns, u.
Den 22 Frau Hptm. Schultheß2283
Barbara (Bäbe) Schulthess, geb. Wolf (1743-1818), Freundin Goethes und Mittelpunkt des schöngeistigen Zürichs, Mutter von Georg Gessners erster Frau, Patin von Schweizers jüngstem Kind Dorothea; HBLS VI, 255.schliessen
mit unserm Jaque2284
Jakob Gessner d.Ä. (1759-1823), Schweizers Schwager, Sohn von Pfr. Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, verh. 1803 mit Anna Schulthess; Offizier in holländischen Diensten bis 1795, Oberrichter in Zürich, 1803 Stadtrat, 1805 Statthalter des Bezirks Zürich; vgl. Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
u. seiner Nette.2285
Anna Schulthess aus dem "Schönenhof", geb. 1775, Tochter der Bäbe Schulthess-Wolf, verh. 18.10.1803 mit Jakob (Jaque) Gessner.schliessen
Nun hatten wir einmal liebe Besuche.
Am 23 gienge Käther Kramer gen Kappel.2286
Ins Pfarrhaus von Hans Jakob Tobler (1767-1834), seit 1800 Pfr. in Kappel, verh. mit Anna Hess, Tochter von Heinrich Hess und Anna, geb. Schulthess, und Base der Bäbe Gessner-Hess; vgl. Tagebuch vom 31.5.1803.schliessen
U. Nachmittag kamen Herrn Steiners ab Poken2287
Bocken ob Horgen, damals Gast- und Kurhaus.schliessen
zu uns; eine ganze Gesellschaft: seine Mutter u. Schwieger liesse Herr Doktor in einem Leiterwagen von einem Ochsen gezogen zu uns herauf führen. Und auf den Abend kame der l[iebe] Georg2288
Hans Georg Gessner (1765-1843), Sohn von Pfr. Caspar Gessner u. der Elisabeth, geb. Keller, Schwager von Diethelm Schweizer, verh. mit 1) 1791 Bäbe Schulthess, 2) 1795 Anna Lavater; ord. 1787, dann Vikar seines Vaters in Dübendorf, 1791 Diakon und 1794 Pfr. am Oetenbach und Diakon am Fraumünster, 1799 Pfr. am Fraumünster, 1828 Pfr. am Grossmünster und Antistes; ZhPfrB, 295; HBLS III, 500; Georg Finsler, Georg Gessner, 1862.schliessen
noch zu uns, aber nur zum übernachten. Auch kame die l[iebe] Käther Kramer wieder von Kappel zurük.
Am 232289
Muss heissen: 24.schliessen
verreiste der l[iebe] Georg Morgens um 6 Uhr, gieng bey Poken vorbey, wo er gestern sein Pferd stehen ließ, u. ritt auf dem zurük in die Stadt. Nachmittag verabscheidete sich auch die l[iebe] Kramer, die ich bis Horgen begleitete, wo sie übernachtete, u. da neüe Bekanntschaft machte besonders mit der l[ieben] Lisette2290
Anna Elisabetha Lavater (geb. 1772), Tochter des Horgener Pfarrers Johann Kaspar Lavater u. der Ester, geb. Vogel.schliessen
daselbst. Nun waren wir mit unsern Lieben im Schönenhof wieder allein. Es schien ihnen aüßerst behaglich zuseyn; besonders war Frau Hptmännin recht haüslich bey uns.
Am 26: weil der l[iebe] Jaque heüt in die Stadt mußte, so verreiste er, weil es Sontag war, frühe, gerade nach 6 Uhr. Nachmittag gerade nach der Kinderlehre hielten wir unsre Feyrstunde,2291
Unter "Feyrstunde" versteht Schweizer ein ausserhalb der Kirche im kleinen Kreis der Frommen eingenommenes "Privatabendmahl", wie er sie seit Februar 1778 in steigender Intensität mit den Töchtern der Familie Gessner feiert; vgl. im Begleitbuch zur CD das Kap. III, darin: "Gemeinschaft in Christo".schliessen
in der ich überall2292
überhaupt.schliessen
nicht, wie ichs sonst besorgte, schenirt war. Nach der machten wir sämtlich einen Besuch auf Poken, wo wir sehr liebreich empfangen, u. schier zu visitig2293
Mundartl. für: aufwendig.schliessen
bewirthet wurden. weil Herr Doktors im Sinn hatten, am Dienstag wieder auf Winterthur heim zureisen, so nahmen wir Abschied von ihnen u. empfahlen uns ihrer Freündschaft.
Am 28 kame der l[iebe] Jaque, nach dem er seine Geschäfte am Knaben- u. Studenten Schießet2294
Erste Knabenschiessen sind in Zürich schon während des 30-jährigen Krieges nachzuweisen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erleben sie eine erste Glanzzeit; sie sind Abschluss der ganzjährigen Übungen des Kadettenkorps und finden beim Schützenhaus "Platz" statt, dort, wo heute der Hauptbahnhof steht; vgl. Festschrift 525 Jahre Schützengesellschaft, Hg. Schützengesellschaft der Stadt Zürich 1998, 160.schliessen
vollendet hatte, am Abend wieder zu uns: die Lieben im Schönenhof blieben nun bey uns noch bis Samstag Morgen 10 Uhr
Den 1 Herbstm[onat]
wo sie noch eine Suppe bey uns aßen, u. sich dann auf Poken begaben, wohin sie eine Kutsche kommen ließen, in der sie in die Stadt zurük fuhren. Der diesmalige Besuch dieser Lieben bey uns zeichnet sich vor allen vorigen durch herzliche Traulichkeit aus, die Frau Hauptmännin gegen uns alle aüsserte; es schien ihr diesmal besonders behaglich bey u. unter uns gewesen zuseyn; alle Abende spazierten wir auf's Zeigers Reih,2295
Heute "Zeigerrain", Bauernhof oberhalb der Kirche u. ob dem ehem. Hirzler Schiessplatz auf der "Schützenmatt".schliessen
wo es der l[ieben] Schultheß am wonniglichsten gefiel: den Tag über saß sie bey meinen Lieben bey der Arbeit, u. las ihnen viel vor.

 


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