Doch kame heüt einer dieser Hausväter zu mir, und sagte mir – er könne sich nicht entschließen wegzugehen: er wolle hier bleiben u. sich durchzubringen suchen, wie er könne u. möge. Dies freüte mich gar sehr, u. ich gab ihm etwas, womit er sich für einmal wieder etwas Leiberung¹⁰⁴⁶ verschaffen konnte. Ach, dachte ich, du bedarfst tagtäglich so viel Leiberung von deinem Gott – solltest du dich dann deines Mitknechts nicht auch erbarmen, u. ihm Leiberung verschaffen, wenns dir durch deinen Gott u. durch gute Menschen möglich ist?! u. möglich gemachet wird!?
Die Franzosen, die hier sind, haben bisher nicht die mindeste Ansprache an uns gemacht: keiner liesse sich bey unserm Hause sehen. Schuhlmeister soll auch wegen einer nicht bezahlten Handänderung gehabt haben. Alle, um deren willen sie als Exekution hieher gekommen, sollen nun bezahlt haben, selbst der sonst unentwegliche Huber im Feld soll diesen Abend seinen ferndrigen¹⁰⁴⁷ Zehnden bezahlt haben – ob den heürigen auch, der schon längst verfallen? das weiß ich noch nicht.
Wir lasen diesen Abend des Propheten Elisa's Wunderwerke:¹⁰⁴⁸ die deüten so ganz ins neüe Testament, u. wir fühltens so in unserm Innern, daß immer Ein u. Ebenderselbe Gott gewesen ist, izt noch ist, u. ewig seyn wird. Das Füllen aller aufzufindenden Oehlgeschiren aus Einem Oehlkrug¹⁰⁴⁹ – welche Vorsehungs- u. Versorgungsgeschichte! Ach, welcher Hausvater, der nur noch etwas hat, aus dem anders werden kan, sollte verzagen! Nein, Herr! wenn ich noch einen Schilling, einen Gulden, einen Nthlr¹⁰⁵⁰ habe, u. ich bedarf mehrere, solltest Du die mir nicht auch verzehn- verhundertfachen könen, wie Du der armen Witwe ihren einzig übergebliebenen Oehlkrug verzehn- verhundertfältigt hast? Oh Dir ist alles möglich – heüte wie gestern, u. Morgen wie alle Tage! In Dir leben, schweben, u. sind wir!