17.1.1801
Da die Poken auch in meine Gemeine gekommen, u. auch sehr giftig auszugehen drohen, so entschloßen wir uns im Nammen des Herrn, unsern beyden jüngsten Kindern die so genanten Milchpoken einzupfropfen: u. dies geschahe heüt, wo die Kinder sich willig dargaben, u. ihnen für einmal die Zugpflästerchen aufgelegt wurden: man rieth uns diesen Schritt an allen Orthen, u. wir hieltens für unsre Pflicht zufolgen, indem durch diese Cur, wenn die Kinder dadurch vor den natürlichen Blattern nicht verwahret werden, die ihnen doch sehr gemildert werden, u. die meisten so eingepfropfte Kinder gut davon kommen.
Herr! Du weissest es, daß wirs nicht aus mißtraüischem Herzen gegen Dich gethan haben, sondern aus liebender Sorge für unsre Kinder, die Dir ja auch gefällt. Unsre Kinder sind Dein: Du kanst mit ihnen machen, was Dir gefällt: wir ruhen kindlich in Deinem Willen: aber kindlich flehen wir doch zu Dir – "Laß diese Pokenkur glüken, schohne unsrer Kinder, u. hilf ihnen durch diese fürchterliche Krankheit, an der sie keine Schuld haben!"
Herr! Du weissest es, daß wirs nicht aus mißtraüischem Herzen gegen Dich gethan haben, sondern aus liebender Sorge für unsre Kinder, die Dir ja auch gefällt. Unsre Kinder sind Dein: Du kanst mit ihnen machen, was Dir gefällt: wir ruhen kindlich in Deinem Willen: aber kindlich flehen wir doch zu Dir – "Laß diese Pokenkur glüken, schohne unsrer Kinder, u. hilf ihnen durch diese fürchterliche Krankheit, an der sie keine Schuld haben!"
