Abends nach 7 Uhr kam Hürlimann noch zu mir, u. erzählte mir von seinen heütigen Verrichtungen in der Stadt. Er war nur bey Hrn. Antistes⁷⁵⁹ u. bey meinem Schwager:⁷⁶⁰ beyde sollen ihm gesagt haben, daß ich am künftigen Sontag gewiß wieder predigen werde: auch soll es ersterm wohlgefallen haben, wenn ein haüsliches Stimmenmehr über mein Bleiben in der Gemeine gesammelt würde. Er – Hürlimann wolle das auf Morgen veranstalten. ich sagte ihm, Huber im Feld,⁷⁶¹ der Cheff der Rotte, seye heüte schon in der Gemeine herum gegangen, um Stimmen zu meiner Entfernung zusammeln: es soll ihm aber nicht gut ausgegeben haben.⁷⁶²
Ich musste heüt zu meinem Gott seüfzen ... Hilf mir o Herr! von meinen Wiedersächern! sie hassen mich ohne Ursache: Nur darum, weil ich gut bin, u. sie böse sind: sie erdichten Lügen über mich, die aus dem lasciven⁷⁶³ Grund ihres Herzens steigen. Was böses, unreines und ungerechtes in ihren Herzen ist, das dichten sie mir an: u. sie könen mich nur darum nicht leiden, weil ich nicht ihrer Art u. ihres Geschlechtes bin. Mein Gott! wie könte ich zum Geschlechte der Schälken⁷⁶⁴ gehören! wie mit der Rotte der Boshaften mich vertragen! Sie müssen wieder mich seyn: ihr u. mein Sinn sind das höchstmögliche Gegentheil.