15.8.1804
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Mitwoch den 15
Schikten unsre Geschwister, Caspar2273
Hans Caspar Gessner (1748-1828), Sohn von Pfr. Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, verh. 1779 mit Bäbe Hess, Bruder von Schweizers Gattin Anna; Tuchpresser; Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
u. Döde,2274
Dorothea Gessner (1749-1830), Tochter von Pfr. Caspar Gessner u. Elisabeth, geb. Keller, ältere Schwester von Schweizers Gattin Anna, lebte damals bei Tante Anna Barbara Keller im "Kleinod", nach deren Tod 1810 im Hirzel, zuerst im Pfarrhaus, dann im Doktorhaus; Hauschronik, 33, 59, 91.schliessen
sich auch wieder zu ihrer Rükreise in die Stadt an, denn länger konnten sie sich bey uns nicht aufhalten. Etwas vor 8 Uhr des Morgens verreisten sie von uns: ich konte sie, weil ich Gemeindsgeschäfte hatte, nicht begleiten, u. auch meine Lieben nicht weit: mit herzlichem Dank für ihren Besuch bey uns entliessen wir sie, u. auch mit der getrosten Hofnung, daß unser Herr sie begleiten, u. sie wohl zu ihren u. unsern Lieben zurük bringen werde.
Nachmittag machte ich einen Besuch auf Poken:2275
Bocken ob Horgen, damals Gast- und Kurhaus.schliessen
Herr Doktor Steiner,2276
Vermutlich Karl Emmanuel Steiner (1771-1846), Dr. med., 1819-1831 Oberamtmann zu Winterthur; HBLS VI, 535.schliessen
der schon etwa 14 Tage mit seiner ganzen Haushaltung daselbst ist, war mit seinem 4jährigen am lezten Sontag auf Poken verstorbenen Kind auf Winterthur verreisst, um es daselbst begraben zulassen; u. ließ seine Gattin u. Mutter in einsamer Trauer auf Poken zurük: diese be[100]suchte ich nun, u. fand sie wirklich schmerzlich traurig, denn erst etwa vor 6 Wochen hatten sie auch einen Hofnungsvollen Knaben verloren: überall2277
überhaupt.schliessen
lag es ihnen schwer auf dem Herzen, von 7 Kindern, die Gott ihnen geschenkt, nur noch 2 lebendige zuhaben, u. die dazu auch noch schwach sind. Ich suchte sie auf die mir möglichste Weise zutrösten. Die beßere Verpflegung, in die ihre verstorbnen Kinder aufgenohmen worden; u. dann das Wiedersehen, das wiederempfangen ihrer in himmlischer Veredlung – das waren die 2 Punkte, bey denen ich ammeisten verweilte, u. die der Mutter u. Grosmutter wohl zuthun schienen: sie bezeügten mir ihre volle Freüde über meinen Besuch in ihrer einsamen Trauer, wo sie auf diesen Abend den Hrn. Doktor wieder zurük erwarteten. Etwa 1½ Stund blieb ich bey ihnen, wo sie mich mit aller liebenden Zufriedenheit entließen, u. ich froh nach Hause kehrte, daß dieser mein Besuch gelungen.

 


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