13.8.1804
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Den 13 dito:
Heüt Vormittag nach 11 Uhr ließ uns unser Georg2265
Hans Georg Gessner (1765-1843), Sohn von Pfr. Caspar Gessner u. der Elisabeth, geb. Keller, Schwager von Diethelm Schweizer, verh. mit 1) 1791 Bäbe Schulthess, 2) 1795 Anna Lavater; ord. 1787, dann Vikar seines Vaters in Dübendorf, 1791 Diakon und 1794 Pfr. am Oetenbach und Diakon am Fraumünster, 1799 Pfr. am Fraumünster, 1828 Pfr. am Grossmünster und Antistes; ZhPfrB, 295; HBLS III, 500; Georg Finsler, Georg Gessner, 1862.schliessen
von der Sihlbruk herauf sagen, er seye mit seiner Bremer-Reisegesellschaft daselbst, u. werde in einer halben Stunde mit ihr bey uns eintreffen. Dies geschah, u. damit ward uns zu gut, die l[iebe] Meta Post,2266
Meta Post (1769-1837), Tochter des Bremer Senators Liborius Diederich Post (1737-1822) und der Anna Gertrud, geb. Wahls (1741-1838), von Bremen. Als 17-jähriges Mädchen lernte sie Lavater bei seinem Bremer Aufenthalt vom Juli 1786 kennen und begann dann, in Anknüpfung an die Korrespondenz ihres Vaters, eine umfangreiche Korrespondenz mit dem Zürcher Pfarrer; vgl. dazu Günter Schulz: Meta Post im Briefwechsel mit Lavater (1794-1800), in: Jahrbuch der Wittheit zu Bremen VII, 153-301; ders., Briefe von Liborius Diederich Post an Johann Caspar Lavater aus den Jahren 1786 und 1787, in: Bremisches Jahrbuch IIL, 220-260.schliessen
von der wir schon viele christliche Briefe gelesen, mit einmal zusehen: sie hatte ein Fraülein Merm,2267
Wahrscheinlich Christine Merrem (1768-1841), Tochter des Johann Theodor Merrem (1732-1785), Spezereihändlers, und der Maria, geb. Berg (1738-1814), Meta Posts Herzensfreundin. Die Familie Merrem war mit der Familie Post eng befreundet, sodass möglicherweise auch die andern Merrem-Töchter Anna (1767-1813) oder Maria Theodora (1770-1839) als Reisebegleiterinnen in Frage kommen. Alle drei werden übrigens in einem Brief Meta Posts an Lavater vom 8.10.1797 als Lavaters Freundinnen in Bremen erwähnt; vgl. Günter Schulz: Meta Post im Briefwechsel mit Lavater (1794-1800), in: Jahrbuch der Wittheit zu Bremen VII, 167 u. 261.schliessen
u. eine Mamsel Lingen2268
Im Briefwechsel zwischen Meta Post und Lavater (Günter Schulz, Meta Post im Briefwechsel mit Lavater (1794-1800), in: Jahrbuch der Wittheit zu Bremen VII, 153-301) erscheint in einer Liste von Lavaters Freunden in Bremen auch eine Adelheid von Lingen (geb. 19.9.1766), "ein Wesen voll tiefer Bedürfniß und heißer Sehnsucht nach christlichen Erfahrungen" (Brief an Lavater vom 8.10.1797, ebd., 261, u. Brief vom 18./19.10.1800, ebd., 299). Aus ihren Haaren und denjenigen von Johanna und Meta Wichelhausen, Anna Maria Berens und Anna Schlatter flocht Meta Post ein Halsband, das sie Nette Lavater zur Hochzeit mit Georg Gessner schickte (Brief vom 29.3.1795, ebd., 193). Schulz konnte über sie nichts Näheres ermitteln.schliessen
bey sich: u. mit diesen 3 Frauenzimmern hatte unser Georg eine Schweizerreise gemacht: es war ihm unerwartet, den l[ieben] Caspar2269
Hans Caspar Gessner (1748-1828), Sohn von Pfr. Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, verh. 1779 mit Bäbe Hess, Bruder von Schweizers Gattin Anna; Tuchpresser; Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
u. die l[iebe] Döde2270
Dorothea Gessner (1749-1830), Tochter von Pfr. Caspar Gessner u. Elisabeth, geb. Keller, ältere Schwester von Schweizers Gattin Anna, lebte damals bei Tante Anna Barbara Keller im "Kleinod", nach deren Tod 1810 im Hirzel, zuerst im Pfarrhaus, dann im Doktorhaus; Hauschronik, 33, 59, 91.schliessen
bey uns anzutreffen. Nun wimmelte unser Haus von Gästen, wie lange nie geschah: alles hatte vollauf zuthun, dennoch konten wir in der kurzen Zeit, die die l[ieben] angekommnen Reisenden bey uns waren, die l[iebe] Meta Post christlich genießen: ein großer feüriger Geist, u. eine christlich liebende Seele bewohnen ihren etwas entstalteten Körper: sie schmiegte sich sehr an meine Lieben an, die sich so viel möglich allein mit ihr abgaben. Nach 4 Uhr verreisten sie wieder von uns, wo unser Georg sie noch auf Richtenschwyl begleitete, morndeß2271
Mundartlich für: am andern Morgen.schliessen
sie dann verliess u. auf Zürich heim gienge, da die Bremerinen ihren Weg nach St. Gallen nahmen, wo sie von den Lieben daselbst mit aller christlichen Liebe u. herzlicher Freüde werden empfangen werden: wir, die wir sie in unserm Erdenleben wahrscheinlich nur einmal gesehen, entliessen sie mit segnendem Dank, u. mit Empfehlung in ihr christliches Andenken. Oh was wird es seyn, wenn einmal alle Christusfreünde, u. Christusfreündinen aus allen Enden der Erde zusamen in Eins werden gesammelt seyn! was wirds da zureden, zufragen, zuerzählen, zuantworten, zu erinnern geben? wie viele Herzensvereinigungen wirds da absezen! Welche heilige Jubel über Christus Verherrlichung an uns allen werden Ihm täglich u. stündlich aus tausend Verklärter Herzen an seinen Thron u. in sein Herz hinein erschallen!2272
Vgl. zu dieser Vision auch den 15. Brief von Lavaters Aussichten in die Ewigkeit; ferner das Tagebuch Schweizers 1790-1796 vom 10.2.1792 (Reflexionen anlässlich des Todes von Regula Gessner), Bg. 276 (MS Z V 614).schliessen

 


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