13.6.1800
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Den 13 –
Ging ich nach 8 Uhr ab dem Graben in die Helferey,430
Pfarrhaus der Gemeinde Fraumünster, Waaggasse 1/3, Amtswohnung von Hans Georg Gessner.schliessen
um die l[iebe] Sabina Rietmann zum mit mir Heimgehen abzuhohlen: bald ward sie reisefertig, nachdem wir noch einen gemeinschaftlichen Brief auf St. Gallen geschrieben hatten. Wir hatten sehr schmuzigen Weg, dennoch unterhielten wir uns von vielem, denn nun hatte ich sie allein, u. ich erkundigte mich nach Herzenslust bey ihr von allen unsern St. Gallischen Freünden u. Freündinen: ammeisten erzählte sie mir von ihrem Braütigam – Jakob Bernet,431
Johann Jakob Bernet (1775-1874), Sohn des Ratsherrn Caspar Bernet und der Cleophea, geb. Weyermann, Gerber.schliessen
wie der in seinem Beruf so augenscheinlich den Segen des Herrn u. auffallende Aushilfe von Ihm erfahre: auch erzählte sie mir, in welchem Verhältniß sie mit den Bernetischen Schwestern stehe: Anna432
Anna Schlatter, geb. Bernet (1773-1826), Tochter des Ratsherrn Caspar Bernet und der Cleophea, geb. Weyermann, Schwester von Jakob Bernet, verh. 18.2.1794 mit Hektor Schlatter. Anna war eine Jugendfreundin von Sabine Rietmann. Über sie lernte Anna Nette Lavater kennen; vgl. Marianne Jehle-Wildberger, Anna Schlatter-Bernet 1773-1826. Eine weltoffene St. Galler Christin, 15.schliessen
seye perse433
Lat. per se: selbstverständlich.schliessen
ihre nächste, dann Judith,434
Judith Hess-Bernet (geb. 1762), Tochter des Ratsherrn Caspar Bernet und der Cleophea, geb. Weyermann, verh. mit Lorenz Hess (1764-1821), St. Galler Waisenvater; Hauschronik, 63.schliessen
dann Helena,435
Helene Schlatter, geb. Bernet (1764-1830), Tochter des Ratsherrn Caspar Bernet und der Cleophea, geb. Weyermann, verh. 28.10.1783 mit Kaufmann Salomon Schlatter (gest. 3.5.1807); Hauschronik, 63.schliessen
dann A. Maria,436
Anna Maria Bernet (geb. 1765), Tochter von Ratsherr Caspar Bernet und Cleophea, geb. Weyermann, verh. 1808 mit Christian Sulzer.schliessen
dann A. Barbara,437
Anna Barbara Bernet (1759-1818), heiratete 1809 nach dem Tode von dessen erster Frau Anna, geb. Ehrenzeller (1744-1806) Kaspar Steinmann (1740-1823).schliessen
mit welch lezterer sie bis izt noch noch nicht vertraut werden konnte: sie habe in so vielem ihre eigne Meynung, es liege ihr vieles nicht recht, u.s.f. So kamen wir
zwischen 10 u. 11 Uhr nach Bändlikon.438
Bändlikon oder Bendlikon, heute eingemeindetes Dorf am linken Seeufer, das zur politischen sowie zur Kirch- und Schulgemeinde Kilchberg gehört, Wohnort von Anna Margaretha (Grite) Keller und Anna Catharina (Cäther) Nägeli, vorher Brunner, geb. Keller.schliessen
Nägeli439
Rudolf Nägeli, Bauer und Seckelmeister aus Kilchberg, heiratete im März 1800 Anna Catharina Brunner, geb. Keller.schliessen
war daheim, der fiel der Sabina sehr auf – nicht zu Gutem: Cäther war sehr aufgeraümt u. hüpfend, Crite nicht wohl u. beklemmt: es440
Hier und im Folgenden mundartl. Neutrum für das Femininum; hier: sie.schliessen
aüsserte sich, wenn es nur zu uns in Hirzel könte, so würde ihm vielleicht wieder wohl werden, u.s.f. Nach dem Mittag Essen saümten wir uns an diesem Orte nicht mehr lange; wir mietheten ein Schiff bis nach Horgen, wo wir um 4 Uhr landeten, und dann den Weg über Poken441
Bocken ob Horgen, damals Gast- und Kurhaus.schliessen
in Hirzel nahmen. Etwas vor 6 Uhr langten wir da an, u. da war Freüd u. Jubel bey meinen Lieben über diesen th[eüren] Gast von St. Gallen.
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