ward hier eine Gemeine gehalten, u. vor der⁷⁴⁶ Munizipalität eine Klagschrift⁷⁴⁷ wieder mich eingegeben, die mich beschuldigt 1) daß ich die Helvetische Regierung gescholten: 2) daß ich gegen die, die gegen die Stadt gezogen, geredet:⁷⁴⁸ u. 3) daß ich die Regierung aus dem öffentlichen Kirchengebeth ausgeschlossen habe. Zugleich forderte diese Klageschrift, daß ich künftigen Sontag nicht mehr predigen und auf der Stell die Gemeine raümen müsse: sie wollen allen Gewalt anwenden, daß dies ihr Begehren vollzogen werde. Die Munizipalität schien einige Einwendungen gemacht zuhaben: allein die ganze Rotte, unter der sich auch zween fremde Knechte befanden, zeigte sich so gleich, u. erlermte mit Poltern u. wüthen, daß ihr Begehren ins Werk gesezt werden müsse: u. da durfte⁷⁴⁹ sich Niemand mehr regen u. entgegen sezen. Die Munizipalität u. alle Anwesenden nahmen den Antrag dieser Rotte an.
[42] Nachmittag, etwa um 1 Uhr kam Schuhlmeister,⁷⁵⁰ mir diese Sache anzuzeigen, u. übergab mir die Klagschrift meiner Gegner: ich bath ihn, mir auf der Stelle eine Copie davon zumachen: diese übermachte ich mit einem Brief an unsern Georg, durch einen Expressen, den ich auf Zürich schikte: ich bathe den Lieben, diese Sache entweder durch den Reg. Stadth.,⁷⁵¹ zuredressiren,⁷⁵² oder mir dann einen Vikar zuschiken.
Wir nahmen diesen Vorfall mit Ruhe an u. ergaben uns in den Willen des Herrn, der für uns gut sorgen werde: u. warteten indeß auf Antwort von unserm Georg.