Jakob Baumann¹⁸⁹⁶ auf dem Zimmerberg, ein Erzreligionsspötter, erschien heüt als Göthi bey der Taufe eines Kindes: da ich zum verlesen der 12 Artikeln¹⁸⁹⁷ kam, fühlte ich mich gedrungen, die mit sonderm Affekt zulesen, u. bey einigen derselben, z. B. beym 1,5;7,12 dem Baumann recht scharf ins Gesicht zubliken: u. hierfür hatte ich meine Gründe: seit einem Jahr war dieser Mensch nie mehr in der Kirche, außer an dem Tag, wo sein Vater begraben worden: u. heut vor einem Jahr wars der Sontag, wo ich durch den Brupbacher¹⁸⁹⁸ am predigen gehindert worden, u. wo dieser Baumann diesem tollsinnigen Mann seinen Knecht zum Beyständer gab: da dünkte es mich nicht zuviel, wenn heüte am Erinnerungstag dieser verruchten That, für die die Bösewichte nie abgestraft wurden, diesem Bösewicht – dem Baumann einige Hauptwahrheiten unsrer christlichen Religion recht laut u. stark in die Seele hinein gerufen wurden; zumal er sich auch erfrechte, bey dem heiligen Sakrament deßen zuerscheinen, über den er längst schon gespottet, u. den er längst schon auf mannigfaltige Weise gelästert hat. Da, wenn einem solchen Sünder an einem solchem Orte u. bey einem solchen Anlaß nichts gesagt u. zu Gemüth geführt werden darf, zwar nur durch Ausdruk u. Affekt, wann u. wo u. wie soll's dann geschehen? Die Profanation.¹⁸⁹⁹ der H[eiligen] Taufe, deren er sich durch seinen Unglauben, u. durch seine Spötterey schuldig machte, bewegte meine ganze Seele, u. sezte sie in den Ausdrukvollen Affekt, mit dem ich diesmal die 12 Artikel des christl[ichen] Glaubens lase.