10.6.1804
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Sontag den 10
Predigte ich über dies entstandene Brandunglük über Klagl. Jerem. III,37.2183
Klag. 3,57: "Wer kann so befehlen, dass etwas geschieht, ohne dass der Herr es geboten?"schliessen
Ich zeigte meinen Zuhörern, was die Lehre u. Wahrheit – daß nichts, sey es gut oder böse, ohne den Herrn geschehe, auf uns wirken soll: sie soll uns neml[ich] a.) voll heiliger Ehrfurcht vor dem alles regierenden Herrn machen: sie soll uns b.) unsre Abhängigkeit von Ihm tief zufühlen geben; u. c.) uns zum kindlichsten Vertrauen auf den alles gut leitenden Herrn erweken. So dann fügte ich
1. Ein Warnungswort des Feüers halben bey.
2. Ein Empfehlungswort zur Unterstüzung der Unglüklichen.
3. Ein Dankwort an die, die sich bey dieser Feüersbrunst so thätig u. hilfreich erwiesen: u. an die, die die Verunglükten bereits schon mit Kleidern u. Nahrungsmitteln beschenkt haben, endlich
4. Ein Hauptdankwort gegen Gott für seine gnädige Leitung dieses Brandes, für seine Bewahrung vor größerm Unglük u. Jammer.
Und mein Gott segnete dies mein Wort so, daß morndeß2184
Mundartlich für: tags darauf.schliessen
am Montag viele meiner Gemeinsgenoßen den Brandbeschädigten allerhand Kleider u. Nahrungsmittel überbrachten, u. noch mehr zuthun versprachen; was mir die beyden Hausväter am Dienstag mit gerührten Herzen erzählten u. mich bathen, am künftigen Sontag der Gemeine neü zudanken.
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