10.2.1805
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[112] Sontag den 10 Hornung.
Heüte mußte laut ergangener Urthel der Polizey u. Justiz-Commißion der Heinrich Strikler, der den 18 v[origen] M[onats] zu mir gekommen, vor dem geschloßnen Stillstand,2473
Der Stillstand setzte sich im 18. Jh. zusammen aus Pfarrer (Vorsitz), Ehegaumer (örtliches Aufsichtsorgan der städtischen Ehegerichte), Kirchmeier (Verwalter des Kirchenguts), Lehrer, Sigrist, Untervogt, Säckelmeister und Geschworenen. Der Name rührte daher, weil seine Mitglieder gewöhnlich am ersten Sonntag eines Monats nach dem Gottesdienst stillstehen, d.h. warten mussten, bis der Pfarrer sie zu sich rief. Haupttraktanden waren neben der Wahrnehmung von Verwaltungsaufgaben, Sozial- und Schulfragen die sittliche Kontrolle der Landbevölkerung; Gugerli, Zwischen Pfrund und Predigt, 85f.; Heer, Die Kirche auf dem Hirzel, 33f.schliessen
erscheinen2474
Strikler hatte sich eines Schlaghandels wegen zu verantworten; vgl. Tagebuch vom 21.11.1803 (Schlaghandel); 20. u. 21.7.1804 (Erste Verantwortung vor dem Stillstand und Flucht Striklers).schliessen
u. vor dem u. in Gegenwart eines Deputirten von Hrn. Unterstadthalter Ulmer2475
Hans Rudolf Ulmer (gest. 1808), Untervogt zu Horgen, 1804 Unterstatthalter des Bezirks Horgen; HBLS 7, 115.schliessen
mich um Verzeihung bitten: was er nun gerne that u. sich reüend stellte. Dieser Aktus war eigentlich ein Beweiß, daß unsre Regierung das Ansehen der Pfarrer u. Religionslehrer schüze u. schirme. So ward auch dieser Aktus vom Stillstand u. von Jedermann, der davon hörte, angesehen.

 


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