8.12.1799
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Am 8.
Erhielten wir von gestern weitlaüftige Berichte von der th[eüren] Kranken durch unsern Jaque,319
Jakob Gessner d.Ä. (1759-1823), Schweizers Schwager, Sohn des Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, verh. 1803 mit Anna Schulthess; Offizier in holländischen Diensten bis 1795, Oberrichter in Zürich, 1803 Stadtrat, 1805 Statthalter des Bezirks Zürich; vgl. Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
denen der l[iebe] Georg diese Zeilen noch beyfügte ...
"Im Ganzen gehet es nicht schlimmer, eher etwas erträglicher: Indessen zeigen sich nun eine Art von Wehen. Das wird noch Kämpfens geben! Dennoch bin ich nicht bange! es war mir heüte, wenn ich bethete, immer Eine Empfindung so gegenwärtig: 'Laß mich doch nur machen, Ich will gewiß alles gutmachen!'
Ja, das wird er auch thun! Amen!
Bethet für uns, u. der Herr sagt:
Amen."
Heüte sezte der Liebe diese Zeilen bey ...
"Die lezte Nacht war sehr schwer. Anhaltende Schneideten,320
Mundartl. die ersten Wehen einer Gebärenden; Idiotikon IX, 1139.schliessen
falsche Geburtsweh, u. schrekliche Krämpfe liessen die Liebe kaum 1½ Stunden schlafen. Es rükt vorwärts zu der Geburt, und ich wünsche nur, daß es der Herr bald kommen u. gnädig vorüber gehen lasse."
/Jaque fügt bey/
"So eben laßen sie aus der Helferey sagen – die Geburt sey wirklich weggegangen, u. zwar ohne Anstrengung. Gott stärke die Schwache!"
Ja, Herr! das flehen wir auch zu Dir: ach Du weissest beßer als wir, wie viel an der Erhaltung dieser unsrer Theüren gelegen ist. O laß sie ihrem Manne, ihren Kindern, ihren Aeltern, ihren Geschwistern, ihren Freünden! Herr, seye gnädig, u. erhöre uns alle – alle! Amen!
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