7.2.–8.2.1803
Zurück zum Register
1 Vorkommen in diesem Eintrag
Eintrag drucken
Montag den 7
erwarteten wir, daß unsre bisherige Magd – Susanna Denzler von Dübendorf von uns weggehe, weil sie uns auf die Lichtmeß1024
Lichtmess = 2. Februar.schliessen
den Dienst aufgesagt: man machte uns auf sie aufmerksam, daß sie schwanger sey: wir stellten sie darüber zu Rede ... sie laügnete alles: bey der Rechnung, die Mama an der Lichtmeß mit ihr hielte, sagte sie ihr – sie wolle heim, Mamma soll um eine andere Magd schauen. wir nahmens an, weil wir keine gezwungene Magd im Haus haben wollen: nur sagten wir ihr – sie müsse bleiben, bis die Lisabeth Küderli von Horgen zu uns komme. Die kame gestern, u. erwarteten allso heüte, daß die Susann fortgehe – allein es1025
Hier und im Folgenden mundartl. Neutrum für das Femininum; hier: sie.schliessen
wartete bis
Dienstag den 8ten
da machte es sich auf den Weg: u. so bald es fort war, wurden wir die Lascivischen1026
Von lat. lascivus: unzüchtigen.schliessen
Dinge von ihm inne, die ich hier nur nicht berühren mag. Da Jeschurun1027
Bezieht sich wohl auf 5. Mos. 32,15: "Und do er feysst ward, der gefellig, do ward er geyl" (Zwingli 1531) "... fett ward Jeschurun und schlug aus – fett wurdest du dick und feist – und es liess den Gott fahren, der es gemacht und verwarf den Fels seines Heils" (Zürcher Bibel, 1942).schliessen
geil geworden, vergaß es des Herrn seines Gottes. Wir waren froh, daß es nun aus unserm Haus war. Auf den Abend wurden wir inne, daß sein Kerl, den es an sich hatte, ein Oberbernbiethler, der hier in Diensten stand, u. aber schon seit dem Herbstm[onat] als ein Flüchtling u. Dieb herum irrte, ihm nach auf Dübendorf seye. Dies eine kurze Meidli-Geschichte.

 


Zurück zum Register